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Atemwegsinfekte

Das große Potenzial der Phytopharmaka

Die Pflanzenheilkunde bietet gegen akute Atemwegsinfekte eine ganze Reihe an studiengeprüften Therapieoptionen. Dr. Rainer Stange, Vizepräsident der Gesellschaft für Phytotherapie, sieht in pflanzlichen Extrakten auch prophylaktisches Potenzial mit der Möglichkeit, Antibiotika einzusparen.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 01.03.2024  09:00 Uhr

Je früher, desto besser

Der Mediziner empfiehlt bei Erkältungskrankheiten, rechtzeitig mit der Therapie zu beginnen. Ein passendes Präparat in der jeweiligen Hausapotheke zu haben, habe durchaus seinen Sinn. »Konfrontiert man die Schleimhäute mit einem pflanzlichen Arzneimittel, kommt es durch die Aktivierung der Flimmerhärchen zu einem schnelleren Abtransport der Erreger. Wenn es gelingt, den zähen Schleim zu lösen und eventuell auch das eigene Abwehrsystem gegen die Erreger zu aktivieren, dann findet die nachfolgende Entzündungskaskade in geringerem Maße statt. Diese indirekte antientzündliche Komponente kommt umso besser zum Tragen, je früher man mit der Therapie beginnt.«

Der zeitige und dosisgerechte Einsatz von evidenzbasierten Extrakten bessert nicht nur die Symptome, sondern – da ist sich Stange ganz sicher – es lasse sich auch der Antibiotikagebrauch reduzieren. »Bislang ist leider das Vermögen, den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren, in nur wenigen prospektiven Studien und dann nur als Sekundärparameter oder retrospektiv gezeigt worden«, informiert der langjährige Vizepräsident der Gesellschaft für Phytotherapie.

Prophylaktischer Nutzen

Für den prophylaktischen Nutzen führte der Naturheilkunde-Experte eine placebokontrollierte multizentrische Studie an, in der über sechs Monate lang COPD-Patienten das ätherische Öl-Gemisch ELOM-080 (Gelomyrtol®) gegeben wurde. Als Primärparameter erlitten die Patienten der Verumgruppe nur etwa halb so viele Exazerbationen und nahmen als Sekundärparameter im Vergleich zur Placebogruppe nur an einem Viertel der Tage Antibiotika ein.

Auch das Senfölglykosid-Gemisch aus Kapuzinerkressekraut und Meerrettichwurzel kann mit Prophylaxedaten aufwarten. So erhielten in einer placebokontrollierten randomisierten Studie gesunde Erwachsene, die in der vorangegangenen Saison mindestens zwei Atemwegsinfekte hatten, über maximal drei Monate Angocin® Anti-Infekt in zwei Dosierungen. Im Prophylaxezeitraum betrug die Erkrankungsrate in der Placebogruppe 24,3 %, für die geringere Dosierung 18,6 % und für die Standarddosierung 12,7 %.

Stange hält eine Studie, die die Einsparung von Antibiotika als Primärzielparameter untersucht, für mehr als reif. »Ich bin mir sicher, dass hier die Phytotherapeutika ein großes Potenzial besitzen. Denkbar ist etwa der rechtzeitige Einsatz von Phytopharmaka und damit die Vermeidung einer Antibiotikatherapie bei Mittelohrentzündungen von Kindern oder bei Erwachsenen von einer eitrigen Sinusitis, Bronchitis oder gar einer Lungenentzündung.«

Zwar sei erstmalig 2022 ein deutlicher Rückgang bei den Verordnungszahlen von Antibiotika bei akuten Atemwegsinfektionen zu verzeichnen gewesen, doch noch immer würden zu viele Antibiotika eingesetzt. »Wenn wir Mediziner den Gebrauch von Antibiotika senken und der Resistenzentwicklung entgegenwirken wollen, dann ist der Einsatz von studiengeprüften Phytopharmaka bei akuten unkomplizierten Infektionen der Atemwege der richtige Weg.«

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