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Infektionswege

Das Coronavirus und Toiletten

Öffentliche Toiletten könnten zu den Risikoorten für eine Corona-Ansteckung zählen. Die potenzielle Gefahr liegt wohl auch in der Luft. Das legt zumindest eine Studie chinesischer Wissenschaftler nahe.
AutorKontaktdpa
Datum 18.06.2020  10:00 Uhr
Das Coronavirus und Toiletten

Wenn es um Risikoorte für eine Corona-Ansteckung geht, könnten öffentliche Toiletten eine Rolle spielen. Darauf weist eine Studie chinesischer Wissenschaftler hin, deren Ergebnisse im Fachblatt «Physics of Fluids» veröffentlicht wurde (DOI: 10.1063/5.0013318). Die Forscher untersuchten, wie sich kleine Schwebeteilchen beim Spülen einer Toilette in der Luft verteilen. Es sei möglich, dass Virus-belastete Aerosol-Wolken von anderen Menschen eingeatmet werden könnten, schließen sie. Studien zuvor hatten bereits gezeigt, dass der Stuhl von Infizierten Coronavirus-Material enthalten kann.

Die Physiker der Universität von Yangzhou nutzten detaillierte Computermodelle, um die Wasser- und Luftströmungen nachzuzeichnen, die beim Spülen mit verschiedenen Toilettentypen entstehen. Demnach werden in der Toilette Wirbel erzeugt, die sich in Form von Aerosol-Wolken über der Schüssel fortsetzen – bis auf eine Höhe von knapp einem Meter, wo sie eingeatmet werden oder sich auf Oberflächen absetzen könnten. Aerosole sind ein Gemisch aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen in der Luft. Die wenige Mikrometer kleinen Tröpfchen können über eine Minute in der Luft schweben, wie die Forscher erläutern.

Bei Toilettentypen mit zwei Wassereinflüssen flogen die Aerosole noch schneller nach oben. «Man kann davon ausgehen, dass diese Geschwindigkeit noch höher ist, wenn eine Toilette häufig benutzt wird, so etwa bei einer Familientoilette oder einer öffentlichen Toilette in einem dicht besiedelten Raum», erklärt Ko-Autor Ji-Xiang Wang.

Maske auf, Klodeckel runter und Hände waschen

Die Lösung sei indes einfach: Klodeckel vor dem Spülen schließen. Allerdings hätten viele Toiletten im öffentlichen Raum vor allem in den USA keinen Deckel – eine Tatsache, auf die auch Professor Dr. Clemens Wendtner von der München Klinik Schwabing in einem unabhängigen Kommentar hinweist. Der Infektiologe erinnert in diesem Zusammenhang an Diskussionen über die Verbreitung des Virus auf Kreuzfahrtschiffen. «Ein derartiges Spreading halte ich nicht für ausgeschlossen.» Zudem gebe es mehr und mehr Studien zur Viruslast im Stuhl von Covid-19-Patienten.

Wendtner selbst hatte zusammen mit dem Virologen Professor Dr. Christian Drosten von der Berliner Charité eine Analyse im Fachblatt «Nature» veröffentlicht, in der der Infektionsverlauf von neun deutschen Patienten rekonstruiert wurde. Dabei wurde gezeigt, dass sich SARS-CoV-2 vermutlich auch im Magen-Darm-Trakt vermehrte. Im Stuhl der Patienten ließen sich indes keine infektiösen Viren dokumentieren. «Das ist allerdings bei Stuhlproben immer schwer, weil E.-coli-Bakterien immer alles andere überwuchern», merkt Wendtner an. «Wir konnten aber keine replikationsfähigen Viren nachweisen.»

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