Pharmazeutische Zeitung online
Fehlgeleitete Immunantwort

Darmbakterium könnte rheumatoide Arthritis verursachen

Die Immunantwort auf ein neu entdecktes Darmbakterium könnte bei einem Teil der Patienten die Ursache für rheumatoide Arthritis sein. Das berichten US-amerikanische Forschende im Journal »Science Translational Medicine«.
Christina Hohmann-Jeddi
09.01.2023  12:05 Uhr

Rheumatoide Arthritis ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung. Bei ihr greifen Antikörper und T-Zellen das körpereigene Gewebe an, wodurch sich die Gelenke entzünden, was schmerzhaft ist und auf die Dauer zu Schäden führt. Was genau diese Immunattacke auf das Gelenkgewebe auslöst, ist bislang unklar.

Einigen älteren Studien zufolge entstünden die Autoimmunantikörper schon Jahrzehnte vor ersten Gelenksymptomen in den Schleimhäuten von Mund, Atemwegen oder Darm, eventuell ausgelöst durch Bakterien an diesen Stellen, berichten Forschende um Dr. Meagan E. Chriswell von der University of Colorado in Aurora in einer Pressemitteilung der beteiligten US-Gesundheitsbehörde NIH. Der bakterielle Verursacher war bislang aber unbekannt.

Das Team um Chriswell isolierte daher die Autoantikörper-produzierenden Plasmazellen und stellte fest, dass diese mit Bakterien der Familien Lachnospiraceae und Ruminococcaceae kreuzreagierten. Darüber identifizierten die Forschenden eine bisher unbekannte Bakterienart, die sie Subdoligranulum didolesgii nannten. Dies Bakterium war im Stuhl von vier von 24 Patienten mit Rheumatoider Arthritis vorhanden, aber bei keinem von zwölf gesunden Probanden nachweisbar, berichten die Forschenden im Fachjournal »Science Translational Medicine«.

Das Team vermutete, dass sich eine Schleimhaut-Immunreaktion auf Subdoligranulum didolesgii zu einer körperweiten Immunantwort ausweiten könnte. Um dies zu testen, verabreichten die Forschenden Mäusen orale Dosen des Bakteriums und untersuchten deren Antikörperantworten und weitere physische Reaktionen. Sie stellten fest, dass die Mäuse Antikörper und T-Zellen bildeten, die die Gelenke angriffen, was zu einer chronischen Entzündung führte.

Die Ergebnisse legen nahe, dass bei einigen Personen mit rheumatoider Arthritis die schädliche Immunattacke auf die Gelenke durch eine Immunreaktion auf das Bakterium Subdoligranulum didolesgii ausgelöst werden könnte. Die Grundlage hierfür könnten ähnliche Aminosäuresequenzen von bakteriellen Proteinen und Proteinen der Gelenkgewebe sein.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa