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Arzneimittelknappheit

DAPI unterstützt EU-Projekt zu Lieferengpässen

Bei Arzneimittelengpässen ist der digitale Informationsaustausch zentral. Ein System des spanischen Apothekerverbands könnte sich zur Blaupause für Europa entwickeln. Auch das DAPI beteiligt sich nun inhaltlich an dem Projekt.
Jennifer Evans
26.04.2022  15:00 Uhr

Erkennen, überwachen, berichten – der spanische Apothekerverband hat ein System ins Leben gerufen, das es Apotheken ermöglicht, Lieferengpässe in Echtzeit zu melden. Diese digitale Lösung namens CISMED (Centro de Información Sobre el Suministro de Medicamentos) hatte bald die EU-Kommission überzeugt und qualifizierte sich 2019 als sogenanntes europäisches Twinning-Projekt. Ein Konzept, bei dem EU-Behörden und Mitgliedstaaten zusammenarbeiten. Unterstützt wird das Ganze von Digital Health Europe (DHE), ein EU-Projekt, das unter anderem Innovationen für den digitalen Binnenmarkt fördert.

Zuletzt waren neben Spanien auch Frankreich, Portugal und Italien an den Testläufen des Engpass-Systems beteiligt. Die Herausforderung war unter anderem, die unterschiedlichen Identifizierungen von Arzneimitteln, die abweichenden Definitionen von Lieferengpässen sowie die ungleichen Meldungsprotokolle für Engpässe zu überwinden. Nach Projektende im September 2021 hatte sich gezeigt, dass der länderübergreifende Datenaustausch den Behörden gewinnbringende Informationen zu Versorgungsproblemen lieferte.

Fachliche Unterstützung vom DAPI

Inzwischen befindet sich das Projekt in der zweiten Phase. Auch das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) ist seit Kurzem an Bord, wie es auf Anfrage der PZ bestätigte. Dabei liefere das DAPI allerdings selbst keine Daten, sei also kein eigentliches Projektland, sondern begleite das Vorhaben zunächst auf fachlicher Ebene und stehe dabei im engen Austausch mit den teilnehmenden EU-Ländern, heißt es gegenüber der PZ.

Das Europäische Parlament hält die Erkenntnisse aus dem Projekt für wertvoll, um den geplanten Aufbau einer einheitlichen elektronischen Plattform für alle EU-Mitgliedstaaten voranzubringen. Diese Plattform soll künftig nämlich »den zuständigen nationalen Behörden einen Echtzeitzugriff auf Daten zu jeder nicht gedeckten Nachfrage von Großhändlern, öffentlichen Apotheken und Krankenhausapotheken bieten und so genaue Daten liefern, um die Funktionsweise der Lieferkette zu verstehen und mögliche Engpässe bei Arzneimitteln vorherzusehen«, heißt es in dem angenommenen Originaltext aus dem vergangenen Jahr. Außerdem soll die Plattform demnach als zentrales Portal für Inhaber von Genehmigungen für das Inverkehrbringen sowie für Großhändler fungieren, um bei Notlagen Informationen bereitstellen oder etwaige Entscheidungen beschleunigen zu können.

Interoperabilität mit SNOMED

CISMED basiert auf SNOMED-Protokollen. Die Abkürzung steht für Systematized Nomenclature of Medicine Clinical Terms, eine Sprache, die medizinische Fachbegriffe eindeutig kodiert und so die Interoperabilität sowie den (internationalen) Datenaustausch verbessert. Diese Kodierung ermöglicht die einheitliche Erfassung von Diagnosen, Behandlungen, Medikamenten oder Laborwerten zum Beispiel für die Dokumentation in der elektronischen Patientenakte (EPA). Seit 1. Januar 2021 ist auch Deutschland Mitglied von SNOMED International. Dabei fällt es in die Verantwortung des nationalen Kompetenzzentrums für Terminologien, das beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) angesiedelt ist, diese Fachausdrücke hierzulande weiterzuentwickeln und bereitzustellen.

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