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England

Covid-19-Impfungen sollen Apotheken retten

Vielen englischen Apotheken bleibt nicht viel anderes übrig, als demnächst Corona-Impfungen zu verabreichen. Sie müssen ihr Geschäft am Leben halten. Und das, obwohl es für die Leistung nun weniger Geld gibt als noch im Vorjahr.
Jennifer Evans
16.08.2023  12:30 Uhr

Laut einem Bericht des »Pharmaceutical Journal« (PJ) warnen englische Apothekenleiterinnen und Apothekenleiter davor, dass der aktuelle finanzielle Druck bald alle Offizinen im Land dazu zwingt, diesen Winter Covid-19-Impfungen anzubieten. Selbst die Kürzung der Vergütung für diese Leistung um inzwischen ganze 25 Prozent spiele dabei kaum keine Rolle, heißt es.

Konkret zahlte der Nationale Gesundheitsdienst National Health Service (NHS) England den Apotheken im vergangenen Jahr 10,06 Britische Pfund (rund 11,70 Euro) pro Impfung. Im kommenden Winter sind es nur noch 7,54 Pfund (knapp 8,80 Euro). Zwei Jahre zuvor gab es sogar noch eine Vergütung von umgerechnet 14,65 Euro.

Für Community Pharmacy England, die offizielle Vertretung der Offizinen in England, entzieht sich die Kürzung jeder Logik. Schließlich sei eine Covid-19-Impfung aufwändiger als eine Grippeschutzimpfung, das Honorar dafür falle aber niedriger aus. Demzufolge stehen die Betriebe vor der Misere, dass sich das Angebot für sie finanziell eigentlich nicht lohnt.

Aber um über die Runden zu kommen, müssten sie den Service dennoch anbieten, wie der Vorstandsvorsitzende von Community Pharmacy London, Hitesh Patel, gegenüber dem PJ bestätigte: »Die Apotheken sind derzeit in finanzieller Bedrängnis. Und wenn sie den Covid-Impfdienst nicht in Anspruch nehmen, könnten viele von ihnen in Konkurs gehen, sodass sich viele nur widerwillig für den Dienst anmelden werden.« Einerseits wünsche sich der NHS, dass Vor-Ort-Apotheken mehr patientenorientierte Dienstleistungen übernähmen, anderseits seien die Honorare für die neuen Angebote »lächerlich«, kritisierte er.

Jede Apotheke darf impfen

Auch die Anforderungen für den Covid-19-Impfservice sind für den kommenden Winter nicht mehr so hoch. Während vormals erst ein »Bedarf der Bevölkerung« bestehen musste, damit ein neuer Anbieter in einem bestimmten Gebiet an den Start gehen konnte, entfällt diese Voraussetzung für die Saison 2023/2024. Ab jetzt kann also praktisch jede Apotheke, die möchte, auch impfen. Aus Sicht einiger regionaler Standesvertretungen ist der Kampf ums Überleben damit für viele der englischen Apotheken allerdings nicht vom Tisch – sofern nicht bald zusätzliche Finanzspritzen vom NHS oder der Regierung kommen.

Der NHS rechtfertigte seine Entscheidung für die Absenkung der Vergütung gegenüber dem PJ so: »Die geänderte Gebühr deckt die durchschnittlichen Kosten für eine Covid-19-Impfung im Rahmen eines nun besser vorhersehbaren, saisonalen Angebots ausreichend ab.« Zudem sei bei nur einem einzigen Offizin-Besuch gleich eine doppelte Impfung möglich – also neben Corona auch der Grippeschutz.

Noch bis zum 5. September haben die Vor-Ort-Apotheken in England Zeit, sich zu melden, wenn sie in diesem Winter Corona-Impfungen verabreichen wollen.

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