Pharmazeutische Zeitung online
»Science«-Magazin

Covid-19-Impfstoffe sind »Durchbruch des Jahres«

Bei Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 hätte kaum jemand für möglich gehalten, dass Ende des Jahres tatsächlich Impfstoffe gegen das Virus zur Verfügung stehen. Für das Fachmagazin «Science» ist das der wissenschaftliche Durchbruch dieses Jahres.
dpa
31.12.2020  09:00 Uhr

Die rasante Entwicklung effektiver Impfstoffe gegen Covid-19 ist für die Macher des renommierten «Science»-Magazins der wichtigste Forschungsdurchbruch des Jahres. Niemals zuvor hätten so viele Konkurrenten so offen und regelmäßig zusammengearbeitet, ebenso einzigartig sei die gemeinsame Anstrengung von Regierungen, Industrie, Wissenschaft und Non-Profit-Organisationen, heißt es zur Begründung des «Breakthrough of the Year».

Wie «Science»-Chefredakteur H. Holden Thorp schreibt, sei erst in den letzten Wochen vor Redaktionsschluss klar geworden, dass sich die Hoffnung auf wirksame Impfstoffe erfüllen würde: «Die Errungenschaft der Covid-19-Impfstoffe ist ein Zeugnis der Arbeit vieler engagierter Wissenschaftler heute und in der Vergangenheit.» «Science»-Korrespondent Jon Cohen ergänzt: «Was für eine erfreuliche Art, 2020 zu beenden.» Endlich sei eine Antwort auf die Frage möglich, wann das alles ein Ende habe. Es handele sich wirklich um einen Durchbruch für alle, fasst Thorp zusammen.

Die Autoren heben nicht nur die schnelle Entwicklung der Vakzine hervor, sondern auch die parallele Erforschung und Testung gleich mehrerer Impfstoffkandidaten in großangelegten Wirksamkeitsstudien. Allerdings habe die Geschwindigkeit auch Fehler produziert und ein Licht auf Risse zwischen Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern geworfen.

Wissenschaft musste auch Aussagen zurücknehmen

«Es gab frühe Aussagen über Masken und die Übertragung durch die Luft, die revidiert werden mussten. Es gab Experten im Fernsehen, die die Wirksamkeit des Impfstoffs aufgrund von Tierversuchen in Frage stellten, die sich als unwichtig herausstellten», zählt Thorp auf. Nachrichtenberichte über Reinfektionen und Tests hätten für Verwirrung gesorgt, während Vorabdrucke von Studien Aufmerksamkeit erhielten, die dann wegen Schwächen zurückgezogen werden mussten. «Es gab ungleiche Kämpfe mit Politikern, die versuchten, die Pandemie und die Wissenschaftler auszunutzen, und in vielem davon wurde die Wissenschaft ausgespielt», kritisiert der Chefredakteur weiter.

Es sei nicht gelungen, einen Teil der Öffentlichkeit dazu zu bringen, den Empfehlungen des öffentlichen Gesundheitswesens zu vertrauen, was noch zu schwierigen Tagen führen könne, selbst wenn die lebensrettenden Impfstoffe auf den Markt gebracht würden, befürchtet er. Entsprechend plädiert der deutsche Wissenschaftskorrespondent Kai Kupferschmidt: «Das Fazit dieses Jahres kann nicht nur mehr Forschung über unbekannte, in der Natur lauernde Krankheitserreger sein. Sondern es muss ein Bemühen sein, die Bande zwischen Wissenschaft und dem Rest der Gesellschaft wieder zu beleben und zu stärken.»

Im Magazin wird nicht nur die Entwicklung der Pandemie nachgezeichnet, sondern auch eine Zeitleiste mit Meilensteinen der Covid-19-Forschung aufgeführt. Ebenso ehrt das Journal elf Forscherinnen und Forscher, die 2020 an Covid-19 starben.

Weitere wissenschaftliche Durchbrüche

Zu den neun weiteren bahnbrechenden Forschungsarbeiten des Jahres gehören laut «Science» die Entdeckung der bis dato ältesten Höhlenmalereien auf der indonesischen Insel Sulawesi, zwei Studien zu den erstaunlichen kognitiven Fähigkeiten von Vögeln, die ersten mit der Gen-Schere (CRISPR) geheilten Krankheiten sowie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Vorhersage der Faltung von Eiweißen. Ebenso bemerkenswert seien die Verbesserungen bei de Vorhersagen zur globalen Erderwärmung. Zudem nennen die Autoren die zunehmende Präsenz schwarzer Stimmen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft als wegweisende Entwicklung in der Forschungswelt.

Ein anderer Durchbruch ist für die Autoren der erste beobachtbare Zusammenhang zwischen Magnetaren, also Neutronensternen, und Fast Radio Bursts, die auch schnelle Radioblitze genannt werden. Der Ursprung jener extrem kurzen Ausbrüche von Radiostrahlung stellt Astronomen immer noch vor Rätsel, dessen Lösung nun einen Schritt näher gerückt sein könnte.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa