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Deutsche Aidshilfe

Coronavirus-Pandemie gefährdet Erfolge im Kampf gegen HIV

Die weltweite SARS-CoV-2-Epidemie gefährdet die medizinische Versorgung von Millionen Menschen mit HIV. Davor warnen die Weltgesundheitsorganisation WHO und UNAIDS, das Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids.
Brigitte M. Gensthaler
10.07.2020  18:14 Uhr

Die Anstrengungen gegen HIV/Aids weltweit drohten um mehr als zehn Jahre zurückgeworfen zu werden, hieß es bei der Internationalen Aids-Konferenz »AIDS2020: virtual«, die heute zu Ende geht. Die Pandemie binde enorme Ressourcen, konstatiert auch Sven Warminsky vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe (DAH) und mahnt: »Der Kampf gegen eine Epidemie darf nicht die mühsam errungenen Erfolge bei einer anderen kosten.«

Nach Angaben der WHO drohen die HIV-Medikamente in 73 Ländern knapp zu werden. Bei mehr als acht Millionen Menschen – das sind rund ein Drittel derjenigen, die weltweit eine HIV-Therapie erhalten – sei die Versorgung mit den lebensrettenden Medikamenten bereits unterbrochen oder akut gefährdet. Grund dafür seien Produktionsengpässe, unterbrochene Lieferketten und die Überlastung der Gesundheitssysteme, schreibt die DAH in einer Pressemeldung. UNAIDS (Joint United Nations Programme on HIV/AIDS) rechne die Auswirkungen der Therapieausfälle in verschiedenen Szenarien vor. Als Beispiel: Bei einem kompletten Stopp im südlichen Afrika für sechs Monate würde eine halbe Million Menschen sterben. Das wären Todesraten wie zuletzt 2008.

UN-Ziele schon ohne Corona verfehlt

90 – 90 – 90: So lautete das Ziel  der Vereinten Nationen bis zum Jahr 2020. Das bedeutet, dass weltweit 90 Prozent der HIV-positiven Menschen von ihrer Infektion wissen, 90 Prozent davon behandelt sind und bei wiederum 90 Prozent davon das Virus nicht mehr nachweisbar ist. Bis 2030 sollte es weltweit keine Aids-Erkrankungen mehr geben.

Doch trotz großer Erfolge in manchen Ländern und Regionen seien die Ziele auch ohne die Coronavirus-Pandemie weit verfehlt, berichtet die DAH. Weltweit hätten knapp 13 Millionen Menschen mit HIV keinen Zugang zur Therapie. Die Zahl der Neuinfektionen liege mit 1,7 Millionen (2019) mehr als dreimal so hoch wie angestrebt, und in Osteuropa seien die Zahlen in den letzten Jahren dramatisch gestiegen.

»Die Erfolge der letzten zehn Jahre zeigen: Wo besonders betroffene Gruppen gut angesprochen und versorgt werden, gehen Infektionen, Erkrankungen und Todesfälle stark zurück. Nur ohne Stigma und Diskriminierung können wir wieder Kurs auf das Ziel nehmen, die Aids-Epidemie zu beenden«, resümiert Warminsky.

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