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Coronavirus macht aus Gegnern Helfer

Bestimmte Interferon-induzierte Proteine im Körper sind normalerweise für ihre antivirale Wirkung bekannt. Bei Covid-19 ist das offenbar anders. SARS-CoV-2 dreht den Spieß um und nutzt diese Proteine, um damit noch infektiöser zu werden.
Sven Siebenand
05.08.2021  11:28 Uhr

Die sogenannten Interferon-induzierten Transmembranproteine (IFITM) hatten bisher einen guten Ruf, da sie verschiedene virale Krankheitserreger, etwa HI- oder Influenzaviren, in Schach halten können. Im Fachmagazin »Nature Communications« berichtet ein Team um Caterina Prelli Bozzo von der Universität Ulm nun über eine negative Eigenschaft von IFITM. Denn eine Studie zeigt, dass SARS-CoV-2 IFITM für die effektive Infektion von menschlichen Zellen nutzen kann. »Diese Ergebnisse haben uns sehr überrascht. Waren Interferon-induzierte Transmembranproteine doch bislang eher für ihre antivirale Wirkung bekannt«, so Seniorautor Professor Dr. Frank Kirchhoff, ebenfalls Ulm, in einer Pressemitteilung der Hochschule.

Für die Studie verwendeten die Forschenden unter anderem Lungen-, Herz- und Darmzellen und auch Organoide, künstliche 3D-Miniorgane, die die reale Situation, zum Beispiel im Darm, besser nachbilden als herkömmliche Zellkulturen. Dank hochleistungsmikroskopischer Bildgebung und hochempfindlichen Interaktionstests fand man heraus, dass das Spike-Protein von SARS-CoV-2 mit IFITM interagiert und diese ausnutzt, was den Viruseintritt in Zellen fördert. Umgekehrt wurde gezeigt, dass die Infektion weit weniger effizient abläuft, wenn die Produktion dieser Membranproteine experimentell unterdrückt wurde.

Das unerwartete Ergebnis, dass IFITM Co-Faktoren einer effektiven SARS-CoV-2-Infektion sind, hat möglicherweise auch therapeutisches Potenzial. »Blockiert man IFITM mit Antikörpern, hemmt dies die Infektion menschlicher Lungen-, Herz- und Darmzellen«, schreiben die Forschenden. Bis zu einer möglichen Antikörpertherapie bei Covid-19-Patienten wird es aber voraussichtlich noch ein langer Weg sein.

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