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SARS-CoV-2 im Abwasser

Corona-Monitoring über Kläranlagen

Gleich zwei verschiedene Forschungsprojekte beschäftigen sich mit dem Nachweis von Coronaviren im Abwasser. Sie können frühzeitig Trends von steigenden oder sinkenden Infektionszahlen erkennen.
dpa
26.08.2020  13:00 Uhr

Forscherteams aus Aachen und Frankfurt haben eine Methode zur Überwachung der Coronavirus-Ausbrüchen über das Abwasser entwickelt. Erstmals für Deutschland sei gezeigt worden, dass sich Genmaterial von SARS-CoV-2 mit modernen molekularen Methoden in Kläranlagen nachweisen lasse, teilte die RWTH Aachen mit. Die gemessene «Virenfracht» einer Anlage erlaube dabei Rückschlüsse auf die Anzahl der mit SARS-CoV-2-infizierten Menschen im Einzugsgebiet.

«Die Sensitivität ist ausreichend, um als Frühwarnsystem anzuzeigen, ob der Maßnahmenwert von 50 Inzidenzen pro 100.000 Einwohnern überschritten wird», teilte die Hochschule mit. Die Idee hinter dem Ansatz: Infizierte scheiden zumindest Fragmente des Coronavirus über Fäkalien aus. Abwasser könnte daher Aufschluss über die Zahl der Corona-Fälle in der Bevölkerung geben. Daher wird seit Beginn der Pandemie an entsprechenden Verfahren geforscht. Auch Wissenschaftler aus Darmstadt beschäftigen sich mit der Thematik und untersuchen Wasserproben aus Frankfurter Kläranlagen auf Coronaviren. Dass die Zahl der Infizierten wieder steige, hätten sie schon früh bemerkt, sagte Professorin Dr. Susanne Lackner, Leiterin des Fachbereichs Abwasserwirtschaft, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. «Im Juli lagen die Virenkonzentrationen im Abwasser noch stabil auf relativ niedrigem Niveau, dann stiegen die Werte deutlich an.»

Die Darmstädter setzen sich zum Ziel, ein Monitoringsystem für die Stadt Frankfurt zu entwickeln. Dann könnten bei ansteigenden Virenmengen im Abwasser Schutzmaßnahmen verschärft und bei einem Rückgang wieder gelockert werden. Auch das Abwasser vom Frankfurter Flughafen untersuchen die Forscher, um mehr über die Herkunft und die Verbreitungswege der Viren zu erfahren. So gebe es inzwischen verschiedene regionale Varianten von SARS-CoV-2, erklärte Lackner.

Die Wissenschaftler aus Aachen und Frankfurt am Main wollen ihr Wissen nun für eine «baldige Anwendung» bereitstellen und sich mit den Behörden abstimmen. Eine Bestimmung der Dunkelziffer an Infizierten, die nicht über Labor-Tests erfasst werden, erlaube ihre Methode bislang gleichwohl noch nicht. Sie halten weitere Verbesserungen aber für möglich.

Die bei der Studie im Abwasser nachgewiesenen SARS-CoV-2-Fragmente stellten sich nach Angaben der Autoren in Zelltests im Labor als nicht-infektiös dar. Erst kürzlich war in einem Artikel im Fachmagazin «Nature Sustainability» darauf hingewiesen worden, dass Abwässer als möglicher Übertragungsweg von Covid-19 weiter untersucht werden sollten. Unter anderem sei unklar, wo die minimale infektiöse Dosis von SARS-CoV-2 im Wasser liege.

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