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Telematik-Infrastruktur

Connection 2.0

Spätestens in fünf Jahren werden die TI-Konnektoren obsolet, so der Gematik-Plan für die TI 2.0. Für die Dauer ihrer Zertifizierungsspanne bleiben die Geräte aber auf alle Fälle noch im Einsatz. Danach greift eine Karenzlösung, so Gematik-Chef Markus Leyck Dieken im Gespräch mit der PZ.
Ev Tebroke
03.02.2021  13:58 Uhr

Die Gematik hat mit der TI 2.0 einen Technologie-Sprung angekündigt. In fünf Jahren soll die digitale Wende zu einer interaktiven Plattform des Gesundheitswesens vollzogen sein, so die kürzlich in einem Ideenpapier vorgestellte Vision. Die PZ hatte vergangene Woche darüber berichtet. Schnittstellenbasierte Zugänge zum Internet sollen dann proprietäre Komponenten der Leistungsanbieter, die Konnektoren, ersetzen. Ausrangiert werden müssen die Geräte aber in den nächsten Jahren noch nicht. Die von den Apotheken gerade erst angeschafften E-Health-Konnektoren bleiben über den Zeitraum ihrer Zertifizierung auf jeden Fall am Netz, wie Gematik-Chef Markus Leyck Dieken im Gespräch mit der PZ bekräftigte.

»Die von der Gesetzlichen Krankenversicherung finanzierten Komponenten werden für ihre Lebensspanne auch nutzbar sein«, versichert er. »Der Konnektor genauso wie der Heilberufsausweis HBA wird vom Leistungserbringer für eine Fünf-Jahresfrist gekauft. Und für diese Spanne werden sie auch ihre Dienste erweisen«, so Leyck Dieken. Nach Ablauf der Zertifizierung soll dann eine Übergangslösung greifen. Demnach arbeitet die Gematik an einer Lösung, »welche die Nutzungsdauer der Konnektoren vom Herstellungsdatum entkoppelt«.

Zertifikate laufen aus, Unsicherheit wächst

Die ersten Konnektoren als Zugang zur Telematik-Infrastruktur (TI) sind im Jahr 2017 ans Netz gegangen. Sukzessive wurden seither Krankenhäuser, Ärzte und seit September 2020 auch Apotheker an die sichere Datenautobahn des Gesundheitswesens angeschlossen. Bereits Ende nächsten Jahres laufen somit die ersten Zertifikate für diese proprietären IT-Lösungen bereits wieder aus. Bei vielen Leistungserbringern herrscht nun Unsicherheit. »Wir bekommen derzeit viele Anfragen wegen der Konnektoren«, bestätigt Leyck Dieken. Viele wollen demnach wissen, ob sie sich für die Übergangszeit, bis die Migration auf die neue TI 2.0 voraussichtlich in 2025 abgeschlossen sein wird, neue Geräte kaufen müssen. Leyck Dieken verneint dies. »Uns ist bewusst, dass wir eine Lösung brauchen, die möglichst keinen Konnektor-Austausch benötigt«, betont er. Derzeit arbeite die Gematik im Gespräch mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und den Herstellern an einer Übergangslösung. Das BSI muss diese genehmigen. Viele Anwendungen werden Leyck Dieken zufolge in den nächsten Jahren aber gar keinen Konnektoreinsatz mehr benötigen. »Daher werden sicher nicht alle Konnektoren die kommenden fünf Jahre am Netz bleiben müssen«, sagt er.

Grundsätzlich legt der Gematik-Chef Wert auf die Tatsache, dass bislang noch keine konkreten Details der TI 2.0 vorliegen. Das Whitepaper sei lediglich eine Anregung und Einladung an alle, die Vorschläge zu einem Paradigmenwechsel und technischen Sprung auch im Hinblick auf deren Machbarkeit in den verschiedenen Sektoren des Gesundheitswesens zu diskutieren. Im Juni dieses Jahres soll es dann ein konkretes Planungspapier geben. Zurzeit wird zudem im Auftrag der Gematik-Gesellschafter – neben dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) als Mehrheitsgesellschafter sind das die Spitzenverbände der Ärzte, Kassen, Krankenhäuser und Apotheken – eine Machbarkeitsstudie zur Wirtschaftlichkeit und zu rechtlichen Konsequenzen durchgeführt. Die Ergebnisse sollen im Juni vorliegen, so Leyck Dieken. Nach Betrachtung der Studie und dem Fachaustausch aus den Sektoren soll es dann mit dem Greenpaper einen konkreten Fahrplan zur Umsetzung der TI 2.0 geben. Aber eins ist auf alle Fälle jetzt schon sicher: »Spätestens wenn die TI 2.0 kommt, wird es diesen Konnektor als Art Blechkasten nicht mehr geben.«

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