Die präklinischen Untersuchungen wurden an tumortragenden Mäusen und gesunden Hunden untersucht. Bei den Mäusen, bei denen das SQL70-Biopolymer direkt an der Tumorstelle injiziert wurde, wurde eine signifikant stärkere Antitumorreaktion beobachtet als bei Mäusen, bei denen SQL70 an einer distalen Stelle injiziert wurde oder bei Mäusen, die herkömmliches Doxorubicin erhielten. Zudem war das mittlere Gesamtüberleben bei Mäusen, denen das Biopolymer an der Tumorstelle appliziert worden war, im Vergleich zu den Kontrollen signifikant verbessert, was darauf hindeutet, dass die Lokalisierung des Biopolymers an der Tumorstelle eine wichtige Rolle bei der Krankheitskontrolle spielt. Bemerkenswert war, dass die Anti-Tumor-Antwort und das Gesamtüberleben bei distaler SQ3370-Behandlung ähnlich waren wie bei der Doxorubicin-Kontrollbehandlung.
Bei naiven, nicht tumortragenden Hunden wurde das Biopolymer SQL70 als subkutane Injektion verabreicht, gefolgt von fünf täglichen Dosen des Prodrugs SQP33 und einer 23-tägigen Erholungsphase. Die höchste nicht schwer toxische Dosis (HNSTD) von SQ3370 betrug bei den Hunden 8,9 mg/kg/Zyklus Doxorubicin-Moläquivalente (Dox-Eq), was dem 8,9-fachen der tierärztlichen Standarddosis von Doxorubicin bei Hunden (1 mg/kg/Zyklus) entspricht.
Bemerkenswert war, dass bei Hunden keine SQ3370-bedingte Kardiotoxizität auftrat. Die alleinige Verabreichung von SQP33 in einer Dosierung von 8,9 mg/kg/Zyklus Dox-Eq, ohne Biopolymer, führte zudem zu keiner erkennbaren unerwünschten Wirkung. Wurde das Biopolymers SQL70 ohne das Protodrug gespritzt, trat eine entzündliche Reaktion an der Injektionsstelle auf, jedoch ohne dass eine nennenswerte Gewebereizung beobachtet wurde. Zudem waren alle Reaktionen an der Injektionsstelle während der Erholungsphase reversibel.
Die Bindung des Prodrugs an das Biopolymer und damit verbundene Umwandlung in aktives Doxorubicin war sowohl am Tag 1 als auch am Tag 5 zu beobachten. An Tag 1 war die Cmax von SQP33 in Gegenwart des SQL70-Biopolymers signifikant reduziert. Gleichzeitig stieg die Doxorubicin-Konzentration im Plasma an, was auf eine effiziente Aktivierung hindeutet. Dies spiegelt sich auch in den Plasmakonzentrations-Zeit-Kurven wider. Gleichzeitig war SQP33 bereits nach 5 Minuten im Plasma nicht mehr nachweisbar. In Abwesenheit des Biopolymers hatte SQP33 eine Plasmahalbwertszeit von etwas mehr als 0,6 Stunden.
Am fünften Tag war die Cmax von SQP33 in Anwesenheit des Biopolymers verglichen mit der Cmax bei alleiniger Applikation von SQP33 um 26,5 Prozent reduziert. Bei Tieren, die mit SQ3370, das heißt mit dem SQL70-Biopolymer plus SQP33 behandelt wurden, waren die durchschnittlichen Cmax-Werte von Doxorubicin im Plasma etwa 33-fach und 2,4-fach höher als bei Tieren, die an Tag 1 beziehungsweise Tag 5 nur mit dem SQP33-Protodrug behandelt wurden.