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Potenzielles Covid-19-Medikament

CCR1-Antagonist von Bayer erhält zweite Chance

Eine für andere Indikationen gescheiterte Prüfsubstanz der Firma Bayer bekommt als potenzielles Covid-19-Medikament eine zweite Chance. In wenigen Monaten soll ein Phase-II-Studie starten.
Sven Siebenand
22.04.2021  17:25 Uhr

Dass das Immunsystem eine entscheidende Rolle bei schweren Krankheitsverläufen von Covid-19 spielt, ist seit Längerem bekannt. Forschende des Berlin Institute of Health (BÌH) haben mithilfe von Einzelzellanalysen entdeckt, dass die vom Virus befallenen Epithelzellen das Immunsystem quasi zu Hilfe rufen. Beim Einwandern von Immunzellen in die Atemwege sind Chemokine, Botenstoffe des Immunsystems, beteiligt, heißt es in einer Pressmitteilung des BIH. Epithelzellen und aktivierte Immunzellen schütten diese aus und locken damit weitere Immunzellen an. Die Immunzellen besitzen Chemokin-Rezeptoren auf ihrer Zelloberfläche, mit denen sie die Hilferufe »empfangen« können. Laut Professor Dr. Irina Lehmann vom BIH haben Untersuchungen gezeigt, dass vor allem der Chemokin-Rezeptor 1 (CCR1) mit einer überschießenden Immunantwort und schweren Covid-19-Verläufen verbunden war. »Wir hatten deshalb die Idee, diesen Rezeptor zu blockieren, um die überschießende Immunantwort zu dämpfen.«

Die BIH-Wissenschaftler gingen deshalb auf die Suche nach bereits bekannten Blockern dieses Rezeptors – und wurden fündig. Eine ehemalige Prüfsubstanz der Firma Bayer sollte bei chronischen Entzündungen helfen. Auch dort spielt der Rezeptor CCR1 eine Rolle. Die Substanz erwies sich als gut verträglich, zeigte aber nicht die gewünschte Wirkung bei chronischen Entzündungserkrankungen. Möglicherweise handelt es sich dabei um den CCR1-Antagonisten Bay 86-5047. 

In einer geplanten multizentrischen CATCOVID-Studie erhält die in der Pressemitteilung nicht näher bezeichnete Substanz nun eine zweite Chance: Aufgrund der bereits vorliegenden Studiendaten können die Forscher direkt mit der Phase II beginnen. Die Firma Bayer habe bereits mit der Herstellung der Substanzformulierung begonnen, sodass die ersten Patienten in wenigen Monaten in die Studie aufgenommen werden könnten, heißt es beim BIH.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die klinische Erprobung des potenziellen Covid-19 Medikaments mit rund 3,5 Millionen Euro.

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