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Pharmakokinetik

CBD verstärkt THC-Wirkung bei Cannabis-Keksen

Von den Cannabis-Inhaltsstoffen wirkt Tetrahydrocannabinol (THC) psychoaktiv, Cannabidiol (CBD) dagegen nicht. In hohen Dosen kann CBD aber den Abbau von THC bremsen und so dessen Wirkung verstärken, zeigt jetzt eine Studie.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 20.02.2023  11:00 Uhr

Wie alle Phytopharmaka haben auch Extrakte oder Drogen aus Cannabis sativa wechselnde Gehalte der verschiedenen Inhaltsstoffe. Die psychoaktive Wirkung beruht dabei vor allem auf THC, während CBD selbst nicht psychoaktiv wirkt, laut Aussagen von Konsumenten aber negative Effekte von THC wie etwa eine anxiogene Wirkung abschwächen soll. Allerdings gebe es zur Interaktion von THC mit CBD widersprüchliche Ergebnisse aus Laborstudien, schreibt ein Team um Dr. C. Austin Zamarripa von der Johns Hopkins University in Baltimore jetzt im Fachjournal »JAMA Network Open«.

Da die wenige Evidenz zu dieser Fragestellung zudem überwiegend mit inhaliertem Cannabis generiert worden sei, bei oraler Anwendung aber auch der First-Pass-Effekt zu berücksichtigen ist, wählten die Forscher für ihre Untersuchung eine orale Darreichungsform: Brownies. Diese enthielten entweder 20 mg THC, 20 mg THC plus 640 mg CBD oder nichts davon (Placebo). 18 gesunde Freiwillige verzehrten die Gebäckstücke, und zwar bekam jeder Proband doppelblind bei einer von drei Sitzungen im Abstand von je einer Woche einmal jede Sorte (Within-Participant-Crossover-Studie).

Um die Wirkung auf verschiedene CYP-Enzyme zu messen, erhielten alle Teilnehmer 30 Minuten nach dem Brownie eine Einzeldosis aus fünf CYP-Substraten (100 mg Koffein/20 mg Omeprazol/25 mg Losartan/30 mg Dextromethorphan/2 mg Midazolam). Die Ergebnisse dieser »CYP-Vermessung« sind für die Beurteilung des Interaktionspotenzials von Cannabis wichtig; die Autoren referieren sie aber in der aktuellen Arbeit aus Platzgründen noch nicht.

Stattdessen gehen sie auf die Unterschiede in der Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von THC infolge der Koadministration mit CBD ein. Es zeigte sich nämlich, dass nach dem Genuss des THC/CBD-Brownies sowohl eine höhere Cmax von THC erreicht wurde als auch eine größere AUC als nach dem Verzehr des reinen THC-Brownies. Dies traf auch auf die beiden wichtigsten THC-Metabolite 11-OH-Δ9-THC und Δ9-THC-COOH zu. Nachdem sie den THC/CBD-Brownie gegessen hatten, berichteten die Probanden zudem von stärkeren psychoaktiven Symptomen wie Ängstlichkeit, Sedierung und Gedächtnisstörungen als nach dem reinen THC-Brownie. Auch war ihre Herzfrequenz stärker erhöht.

Es stimme nicht, dass CBD die unerwünschten Wirkungen von THC abmildere, fassen die Autoren zusammen. Im Gegenteil wirke THC generell stärker, wenn es gleichzeitig mit CBD (in hohen Dosen) eingenommen werde. Dieser Effekt, der wahrscheinlich durch eine Hemmung des Abbaus von THC und 11-OH-Δ9-THC zustande komme, sei beim Einsatz von Cannabis als Medizin und auch zur Genusszwecken zu bedenken.

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