Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Pfiffiger neuer Ansatz

CAR-T-Zellen mit Adapter

CAR-T-Zelltherapeutika sind überaus wirksam, aber nicht steuerbar, weshalb sie momentan nur für sehr wenige Erkrankungen infrage kommen. Möglicherweise könnte eine Neuentwicklung dieses Problem umgehen: CAR-T-Zellen mit Adapter.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 26.05.2023  09:00 Uhr

Bei der CAR-T-Zelltherapie bekommt das körpereigene Immunsystem beigebracht, bestimmte Oberflächenstrukturen auf erkrankten Zellen zu erkennen, diese Zellen zu attackieren und abzutöten. Dies geschieht, indem T-Zellen des Patienten mit einem chimären Antigenrezeptor (CAR) versehen werden, der gegen eben jene Oberflächenstruktur gerichtet ist. Als Target nutzbar sind daher momentan nur Moleküle, die kranke Zellen stark exprimieren, gesunde Zellen aber möglichst wenig, denn sonst würden die CAR-T-Zellen ja auch gesunde Zellen des Patienten angreifen und abtöten.

Zielstrukturen, die auf kranken Zellen sehr häufig, aber in geringerem Umfang eben auch auf gesunden Zellen vorhanden sind, könnte man womöglich mit CAR-T-Zellen adressieren, die sich im Körper gezielt aktivieren beziehungsweise deaktivieren lassen. Denn auf diese Weise könnte die Aktivität der CAR-T-Zellen gedrosselt werden, wenn zu starke Nebenwirkungen auftreten. Da dies der Therapieform viele neue Anwendungsgebiete erschließen würde, werden solche Ansätze intensiv erforscht.

Eine neues, sehr elegantes solches Verfahren stellt eine Forschergruppe um Daniel Nixdorf vom LMU Klinikum München jetzt im Fachjournal »Leukemia« vor: Adapter-CAR-T-Zellen. Bei diesen richtet sich der CAR nicht gegen ein bestimmtes Oberflächenmerkmal von beispielsweise Krebszellen; er hat keine Zielstruktur im menschlichen Körper. Um aktiviert zu werden, brauchen die AdCAR-T-Zellen einen Adapter. Dieser besteht aus einem immer gleichen Teil, der hochspezifisch an die AdCAR-T-Zellen bindet, und einem variablen Teil, mit dem sich die Aktivität der AdCAR-T-Zellen auf verschiedene Ziele richten lässt.

Die Forscher testeten die Wirksamkeit der Methode in vitro und in vivo an Mäusen mit Zelllinien von Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML). Diese überexprimieren häufig CD33, CD123 und/oder CLL1 – Oberflächenmerkmale, die sich in geringerem Umfang auch auf gesunden Körperzellen finden, sodass sie einer CAR-T-Zelltherapie bislang nicht zugänglich waren. In den Versuchen der Forscher ließen sich die AdCAR-T-Zellen durch Zugabe von entsprechenden Adaptern nacheinander erfolgreich gegen CD33, CD123 und CLL1 richten.

»Wir können die Therapie damit viel besser als bisher steuern und kontrollieren, wir können sie immer wieder an- und abschalten und individueller gestalten«, erklärt Seniorautorin und Arbeitsgruppenleiterin Professor Dr. Marion Subklewe in einer Mitteilung des LMU Klinikums. »Weil wir die CAR-T-Zellen auf mehrere Moleküle der Tumorzellen lenken können, erhoffen wir uns eine stärkere und breitere Immunantwort gegen den Krebs. Wir gehen auch davon aus, dass das Sicherheitsprofil erhöht ist, da die CAR-T-Zellen nur aktiv sind, wenn wir gleichzeitig den Adapter geben.«

Ein weiterer Vorteil der Plattform sei, dass sie universell ist. »Durch den Austausch des Adapters verändern wir die Tumorspezifität und der Ansatz ist damit einfach auf andere Krebserkrankungen zu übertragen – auch auf solide Tumoren wie Darm- oder Lungenkrebs«, so Subklewe weiter.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa