Pharmazeutische Zeitung online
Gesetze zur GKV

Bundesrechnungshof: BMG-Gesetze könnten Armut verstärken

In einem aktuellen Bericht kritisiert der Bundesrechnungshof das Bundesgesundheitsministerium (BMG) scharf. Das Ministerium habe bei zwei Gesetzen von 2018 und 2019 Aspekte der Generationengerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Stärkung des sozialen Zusammenhalts nicht berücksichtigt. Damit können die Gesetze zur GKV-Finanzierung laut Rechnungshof sogar zu Armut und die Benachteiligung zukünftiger Generationen beitragen.
Charlotte Kurz
28.01.2022  16:30 Uhr

GKV-Finanzierung durch demografischen Wandel bedroht?

Der Bundesrechnungshof kommt dabei zu dem Schluss, dass das BMG im Zuge dieser Gesetze unter anderem Aspekte der Nachhaltigkeit, des sozialen Zusammenhalts und der Generationengerechtigkeit nicht berücksichtigt hat. Eigentlich ist das BMG dazu verpflichtet, die Finanzierung der GKV auf diese Aspekte hin zu überprüfen und entsprechend zu sichern. Die Finanzierung der GKV beruht auf dem sogenannten Umlageverfahren. Alle Beiträge, die derzeit von Versicherten eingezahlt werden, werden direkt für die Bezahlung der Leistungserbringer, also Ärzte, Krankenhäuser und Apotheker verwendet. Die Folgen des demografischen Wandels mit auf der einen Seite weniger Versicherten, die in den Topf einzahlen und auf der anderen Seite immer höheren Kosten durch einen größer werdenden Anteil von älteren Menschen könnten die Funktionsfähigkeit des Umlagesystems und damit die Finanzstabilität der GKV beeinträchtigen, so der BRH. Der Anteil älterer Menschen werde bis zum Jahr 2060 auf das 1,5-fache oder Doppelte ansteigen, zitiert er eine Prognose des Bundesinnenministeriums von 2017.

Dies könne sich zudem auf die Höhe des Bundeszuschusses und damit auf den Bundeshaushalt auswirken. Von 2008 bis 2019 seien die Ausgaben der GKV von 161 Milliarden auf 252 Milliarden Euro gestiegen. Der Bundeszuschuss erhöhte sich von 2,5 Milliarden Euro (2008) auf 18 Milliarden Euro (2020). Für das aktuelle Jahr liegt er bereits bei insgesamt 28,5 Milliarden Euro. Auch der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist von 1992 bis 2018 von 9,4 Prozent auf 11,7 Prozent gestiegen, so der BRH.

Deswegen wäre es Aufgabe des BMG dieses System zu sichern, so der BRH sinngemäß. Allerdings habe das Ministerium dies bei den untersuchten Gesetzen nicht ausreichend berücksichtigt. Die beiden Gesetze haben insgesamt jährliche Mindereinnahmen der GKV von 3 bis 3,5 Milliarden Euro zur Folge. Weiter entstünden den öffentlichen Arbeitgebern und den Trägern der Gesetzlichen Rentenversicherung jährliche Mehrbelastungen von 2,1 Milliarden Euro, schreibt der BRH. Insgesamt verursachen die beiden Gesetze also finanzielle Auswirkungen von zunächst 5,1 bis 5,6 Milliarden Euro jährlich. Trotz dieser jährlichen Mindereinnahmen in Milliardenhöhe sah das BMG aber keine Evaluierung der Gesetze vor, kritisiert der BRH.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa