| Lukas Brockfeld |
| 02.12.2025 16:16 Uhr |
Angesichts der zahlreichen Neuerungen und Probleme der vergangenen Monate sprach sich Moritz Eckert für eine Pause in der Digitalisierung aus. »Eigentlich brauchen wir mal eine gewisse Zeit zum Durchschnaufen, damit wir das, was da ist, adäquat etablieren können. Wir bekommen ständig sehr viele unterschiedliche Meldungen, zum Beispiel zum SMC-B Austausch, die ein normaler Mensch fast gar nicht mehr versteht. Wir brauchen ein bisschen Zeit, um uns wieder auf das Kernthema zu fokussieren«, so der Arzt.
Philipp Stachwitz konnte dieser Idee etwas abgewinnen. »In vielen Praxen ist zum Beispiel kaum Bewusstsein dafür da, dass sie mit KIM die Möglichkeit haben, verschlüsselte E-Mails zu verschicken. Da müssen wir einfach konsolidieren und schauen, wie der Einsatz am besten geht«, erklärte der Leiter des Stabsbereichs Digitalisierung der KBV. Die KBV wolle sich für die Weiterentwicklung der gesetzlichen Regelungen einsetzen.
Florian Hartge sprach sich gegen die Idee der Digitalisierungspause aus. »Wir bekommen immer wieder gesagt, dass zu viel und zu schnell digitalisiert wird. Doch im selben Satz fragen die Leute, warum noch nicht alle Rezepte digital sind oder warum es keine Textsuche gibt. Wir müssen uns entscheiden, langsam und alles geht nicht«, betonte der Gematik-Chef. Seine Organisation versuche, die Menschen so gut es geht zu begleiten und zu befähigen. »Aber die Gematik besteht nur aus einigen Leuten in Berlin. Wenn wir ein paar Info-Videos und Materialien produzieren, dann ist das nicht genug für ganz Deutschland. Wir müssen alle mitmachen.«