Leistungen auszuweiten, ohne die Strukturen anzupassen, führe zu »unübersehbaren Folgen« für die Versorgung: »ein System am Limit«. Apotheken könnten diesen Zustand nicht länger abfedern. »Ein Gesundheitssystem kann nicht dauerhaft darauf bauen, dass diejenigen, die es tragen, die Versäumnisse der Politik kompensieren.«
Den BVDAK treibt auch die Zerbrechlichkeit des demokratischen Systems um. Wenn klare politische Entscheidungen aus der Mitte fehlten, dürfe es nicht wundern, wenn das entstandene Vakuum »zunehmend von politischen Kräften gefüllt wird, die sich der berechtigten Sorgen der Apotheken annehmen«, heißt es warnend. Die Mitte verliere an Bindungskraft und Vertrauen, wenn sie diejenigen, die das Versorgungssystem trügen, nicht ernst nehme.
Direkt an Finanzminister Klingbeil heißt es: »Ihre Entscheidung, die im Koalitionsvertrag vereinbarte Honoraranpassung nicht umzusetzen, trifft nicht Institutionen, sondern Menschen.« So wie bei der Rente auf Vertragstreue bestanden werde, dürften auch die Apotheken eine Einhaltung vertraglicher Vereinbarungen erwarten. »Setzen Sie gemeinsam mit der Bundesgesundheitsministerin die zugesagte Anpassung des Fixhonorars unverzüglich um«, fordert der BVDAK. Dies dürfe nicht eine politische Geste sein, sondern sei eine »zwingend notwendige Maßnahme zur Sicherung der Arzneimittelversorgung in Deutschland«.