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Pharmaindustrie in Europa

Branche als Wachstumstreiber

Eine aktuelle Studie zur Rolle der europäischen Pharmaindustrie betont den großen Nutzen dieses Wirtschaftszweigs: sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft.
Ev Tebroke
08.08.2019  13:30 Uhr

Mit dem Stichwort Pharmaindustrie werden verstärkt Themen wie hohe Arzneimittelkosten und Gewinnstreben assoziiert. Die positiven ökonomischen Aspekte für die Gesellschaft geraten im Zuge dieser Diskussionen oft ins Hintertreffen. Um die Bedeutung dieser Branche sowohl für den einzelnen Patienten als auch für die Gesellschaft mehr ins Licht zu rücken, hat der europäische Dachverband der nationalen Verbände forschender Pharmaunternehmen (European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations - EFPIA) eine Studie beauftragt.

Die von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC) durchgeführte Analyse sieht in der europäischen pharmazeutischen Industrie einen »Treiber für ökonomisches Wachstum« und einen wesentlichen Bestandteil der europäischen Wirtschaft. So hat die Branche im Jahr 2016 rund 206 Milliarden Euro zur Bruttowertschöpfung in der Europäischen Union beigetragen. Knapp 100 Milliarden Euro generierte der Sektor direkt. Zum Vergleich: Aus der Automobilindustrie fließen europaweit 211 Milliarden Euro direkt in die Bruttowertschöpfung, Spitzenreiter ist die Computerindustrie mit 261 Milliarden Euro.

Was die indirekten und induzierten Effekte betrifft, sprich die Auswirkungen der Pharmaindustrie auf andere Wirtschaftszweige sowie durch die Konsumausgaben der in der Branche Beschäftigten, so trägt die Branche weitere 106 Milliarden Euro bei. Insgesamt waren in 2016 rund 2,5 Millionen Menschen in Europa direkt oder indirekt in der Branche tätig.

Mehr Lebensgewinn, weniger Ausfallkosten

Abgesehen von der wirtschaftlichen Bedeutung beleuchtet die Analyse aber auch den gesellschaftlichen Einfluss der Pharmaindustrie. Als Beispiel für die Auswirkungen der Branche auf die Lebensqualität und Produktivität der Patienten fokussiert die Studie auf die zwei Therapiegebiete HIV und Brustkrebs. Es ging dabei darum, sowohl übertragbare als auch nicht-übertragbare Krankheiten zu wählen, akut als auch chronisch, die Menschen verschiedenster Altersgruppen und mit diversem sozioökonomischen Hintergrund betreffen.

Im Zeitraum von 2007 bis 2017 wurden demnach in Europa 546.000 Brustkrebspatientinnen mit Medikamenten behandelt. Durchschnittlich gewannen die Patienten durch die Arzneimitteltherapien 2,12 gesunde Lebensjahre, sogenannte Quality-Adjusted Life Years (QALYs). Insgesamt waren das in Europa 1,16 Millionen QALYs. Bei HIV wurden im benannten Zeitraum 105.000 Menschen mit entsprechenden Arzneimitteln behandelt, wodurch im Durchschnitt jeder Patient 7,4 QALYs gewann.

Die so insgesamt in diesen beiden Therapiefeldern gewonnenen etwa zwei Millionen gesunden Lebensjahre bedingten gleichzeitig geringere Produktivitätsverluste für die Volkswirtschaft. Das so erzielte Plus an rund 362.000 Arbeitsjahren entspricht laut Analyse einem Wert von 27 Milliarden Euro. Darüber hinaus wurden demnach weitere rund 13 Milliarden Euro im europäischen Gesundheitssystem eingespart, weil Komplikationen, die aus den jeweiligen Erkrankungen resultieren, vermieden werden konnten.

 

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