Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Neues Wirkprinzip
-
Boehringer startet Phase II mit Covid-19-Medikament

Boehringer will ein Molekül mit neuartigem Wirkmechanismus aus seiner Pipeline jetzt an Covid-19-Patienten mit schweren Atemwegskomplikationen testen. Teilnehmen sollen 90 Patienten in acht Ländern.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 30.10.2020  14:00 Uhr

Bei dem neuen potenziellen Wirkstoff mit dem Kürzel BI 764198 handelt es sich um einen niedermolekularen, potenten, hoch selektiven und oral verfügbaren Inhibitor des Rezeptor-Potential-Kationenkanals 6 (TRPC6). Dieser Ionenkanal spielt unter anderem in der Niere eine wichtige Rolle. Die Aktivierung dieses Proteins führt wohl unter anderem zu einer Progression bei einer diabetischen Nephropathie. Boehringer hatte die oral verfügbare Substanz schon 2019 an gesunden Männern in Bezug auf Pharmakokinetik und Verträglichkeit in einer Phase-I-Studie getestet.

Boehringer Ingelheim spricht nun von einer potenziellen zielgerichteten Therapie zur Senkung des Risikos beziehungsweise Schweregrads akuter Atemwegskomplikationen bei Krankenhauspatienten mit Covid-19. »Ziel der Behandlung mit BI 764198 ist es, den Bedarf an künstlicher Beatmung zu senken, die Genesungsrate der Patienten zu verbessern und Leben zu retten«, teilte das Pharmaunternehmen diese Woche mit. Den potenziellen Wirkmechanismus erklärt die Firma so: »Bei im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten liegt aufgrund der Atemwegsschädigung eine Erhöhung der reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) vor. ROS aktivieren nachweislich TRPC6, was eine Reihe von Zellschäden nach sich ziehen kann, die wiederum zu einer Störung der zellulären Barrierefunktion, Hyperpermeabilität, Ödemen und letztlich einem akuten Atemnotsyndrom (Acute Respiratory Distress Syndrome, ARDS) führen können.« Boehringers Angaben zufolge kommt es bei 67 bis 85 Prozent der Covid-19-Patienten, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen, zu einem solchen akuten Atemnotsyndrom.

Das Unternehmen hofft, mit seinem Arzneistoffkandidaten BI 764198 die erste Behandlungsoption bei ARDS in Zusammenhang mit Covid-19 zur Zulassung zu bringen. »Wir haben die Pathologie von Covid-19 im Laufe dieses Jahres genauestens analysiert und mit BI 764198 einen potenziellen neuartigen Ansatz gefunden, um schwerwiegende Krankheitsverläufe zu mildern«, erklärte Dr. Mehdi Shahidi, Corporate Senior Vice President Medicine und Chief Medical Officer bei Boehringer Ingelheim.  Die Behandlung mit der Substanz bei Lungenschädigung im Tiermodell habe eine Minderung von Lungenschäden und Lungenödemen belegt.

Nun erfolgt die Testung an schwer kranken Covid-19-Patienten ab einem Alter von 50 Jahren. In der jetzt gestarteten randomisierten, doppelblinden Phase-II-Studie mit dem Namen »Action on Covid-19« sollen insgesamt 90 Teilnehmer eingeschlossen werden, die entweder BI 764198 oder Placebo in Kapselform bis zu vier Wochen lang einmal täglich erhalten. Der primäre Endpunkt ist der Anteil von Patienten, die an Tag 29 der Behandlung am Leben sind und keine künstliche Beatmung benötigen. Weitere Endpunkte sind die Verbesserung des klinischen Symptombilds, die Sauerstoffsättigung und die Notwendigkeit einer Verlegung auf die Intensivstation (NCT04604184).

Die Rekrutierung hat noch im Oktober begonnen. Die Studie soll an rund 40 Standorten in acht Ländern durchgeführt werden. Sie soll bis zum 5. Mai 2021 abgeschlossen sein.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa