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Weltblutspendetag

Blutspende-Bereitschaft im Abwärtstrend

Die Coronavirus-Pandemie hat aufgrund der Furcht vieler Menschen vor einer Ansteckung negative Auswirkungen auf die Bereitschaft zur Blutspende und somit auf die Verfügbarkeit von Blutprodukten. Die Sorge vor einer Infektion, so die Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) ist jedoch unbegründet.
Christiane Berg
12.06.2020  16:45 Uhr

»Die Blutspendedienste haben ihre ohnehin schon strengen Hygienemaßnahmen nochmals verstärkt, sodass gesunde Spendenwillige ohne Angst zur Blutspende gehen können.« Das betont der DGTI-Vorsitzende Professor Dr. Hermann Eichler anlässlich des Weltblutspendentages am 14. Juni 2020. Mit Nachdruck rief Eichler zur regelmäßigen Blutspende auf.

»Es ist wichtiger denn je, dass insbesondere jüngere Menschen zur Deckung des Bedarfs jetzt und auch künftig regelmäßig zur Blutsspende gehen«, unterstrich Eichler. Denn: Aktuelle Daten, so der Transfusionsmediziner, belegen, dass Blut nicht zuletzt auch aufgrund des demografischen Wandels zur Mangelware wird. Die Zahl der möglichen Blutspender zwischen 18 und 65 Jahren nimmt konstant ab. Gleichzeitig gibt es immer mehr ältere Menschen, die aufgrund des zunehmenden medizinischen Versorgungsniveaus einen höheren Bedarf an Blutprodukten haben, so Eichler. Bei gleichbleibender Spendenbereitschaft werde in zehn Jahren eine erhebliche Unterversorgung zu registrieren sein.

Kontigentierung von Blutprodukten wahrscheinlich

Eichler betonte, dass es aufgrund der in der kommenden Zeit zu erwartenden erheblichen Engpässe in der regionalen Blutversorgung unumgänglich sein wird, ein bundesweites Monitoring zur Koordination, Kontingentierung und Bereitstellung der verfügbaren Blutprodukte einzuführen. Der Transfusionsmediziner sprach von »Fakten, die für die weitere Blutversorgung Deutschlands von entscheidender Bedeutung sind«.

Trotz der Errungenschaften der modernen Hochleistungsmedizin sind Präparate aus Spenderblut in der Therapie insbesondere von Tumorerkrankungen sowie von schweren Verletzungen infolge von Sport- und Verkehrsunfällen unverzichtbar. Viele Operationen und Transplantationen sind nur dank moderner Transfusionsmedizin möglich geworden.

Blutspenden werden übrigens derzeit nicht regulär auf SARS-CoV-2 überprüft. Zum einen gibt es bislang keine Hinweise, dass das Coronavirus über Blut übertragen wird. Zum anderen ist laut Auskunft des Blutspendedienstes des Bayerischen Deutschen Roten Kreuzes derzeit die Testkapazität nicht ausreichend hoch genug. »Durch eine Testung würde zudem ein falscher Anreiz für potenziell Erkrankte geschaffen, zur Blutspende zu kommen und damit andere zu gefährden«, heißt es auf dessen Homepage. Es gilt sowieso: Nur wer fit und gesund ist, dürfe zur Blutspende. Wie bei anderen Infektionsrisiken auch gelten Sperrfristen von vier Wochen bis zwei Monate für Personen mit Symptomen, Erkrankung oder Exposition.

Blutprodukte-Mangel trifft jeden

»Ein großer Teil der Bundesbürger ist mindestens einmal im Leben auf das Blut anderer angewiesen«: Darauf verweist wie die DGTI auch das Deutsche Rote Kreuz. »Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Blutprodukte nur eine kurze Haltbarkeit haben, werden in Deutschland täglich circa 15.000 Blutspenden benötigt. Gleichzeitig scheiden jedes Jahr durch das Erreichen der Altersbegrenzung oder eine Krankheit deutschlandweit rund 100.000 aktive Blutspender aus. Die wertvolle Ressource Blut geht jetzt schon regional oftmals zur Neige«, warnt der deutschlandweit größte Wohlfahrtsverband.

Das DRK versucht dem Negativtrend unter anderem durch das Angebot einer Blutspende-App entgegen zu steuern, die neben der bundesweiten Terminauflistung zugleich einen direkten Zugriff auf den digitalen DRK-Spenderservice mit individuellen Informationen zum persönlichen Spende-Status, zur optimierten Terminsuche und passenden Terminvorschlägen anbietet.

Der am 14. Juni international stattfindende Weltblutspendertag findet seit 2004 jährlich am Geburtstag des österreichischen Transfusionsmediziners Karl Landsteiner (1868-1943) statt, der als Entdecker des AB0-Systems der Blutgruppen gilt. Bis heute bilden seine Erkenntnisse die Grundlagen der modernen Transfusionsmedizin. 1907 wurde die erste, auf seinen Arbeiten basierende Bluttransfusion durchgeführt. 1930 erhielt Landsteiner den Nobelpreis für Physiologie und Medizin.

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