Biomarker für Endometriose im Stuhl identifiziert |
Christina Hohmann-Jeddi |
18.10.2024 12:30 Uhr |
Eher skeptisch beurteilt die Arbeit Professor Dr. Matthias Beckmann, Direktor der Frauenklinik am Universitätsklinikum Erlangen. Die Studie reihe sich in eine Serie von Publikationen ein, die eine Korrelation zwischen dem Mikrobiom des Darms, der Scheide und dem Mund und verschiedenen immunologischen Erkrankungen postulieren, sagt er gegenüber dem Science Media Center Germany. Sie weise aber keine Kausalität nach zwischen Veränderungen im Mikrobiom und der Implantation von Endometrioseherden auf dem Bauchfell. Zudem geben seiner Ansicht nach die Daten nicht her, »ein einziges Molekül herauszugreifen und eine Kausaltherapie damit zu postulieren«.
Dr. Dunja M. Baston-Büst vom Universitätsklinikum Düsseldorf sieht die Studie positiver: »Ich ordne den Test und die Ergebnisse als sehr wünschenswert ein.« Eindeutige nicht invasive Marker könnten den Goldstandard Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung) und somit die Zeit bis zur gesicherten Diagnose verkürzen.
Die Studie erläutere zudem den Zusammenhang zwischen Endometriose und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) detailliert. Endometriose-Patientinnen haben bekanntermaßen ein erhöhtes Risiko für CED. Die Frage bleibe, ob eine Veränderung der Darmbakterien und ihrer Metabolite die Erkrankungen verursachen oder die Erkrankungen die Veränderungen der Darmbakterien.