BIÖG per Ministererlass trotz Kritik gegründet |
Melanie Höhn |
13.02.2025 11:45 Uhr |
Trotz aller Kritik hat Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) heute die Gründung des Bundesinstituts für öffentliche Gesundheit (BIÖG) durchgedrückt. / © IMAGO/photothek
Bereits im vergangenen Dezember gab es enorme Kritik an der Schaffung dieser neuen Bundesoberbehörde. Anfang dieser Woche wandten sich zudem der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Tino Sorge, sowie die FDP-Bundestagsabgeordnete Kristine Lütke mit einem persönlichen Schreiben an den Bundesgesundheitsminister, um ihn vor der Schaffung dieses neuen Instituts zu warnen.
Doch aller Kritik zum Trotz hat Lauterbach heute per Ministererlass die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) umbenannt – die Behörde heißt nun Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG), wie aus einer Mitteilung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) hervorging. Außerdem wurde die Zusammenarbeit zwischen dem neuen Institut und dem Robert-Koch-Institut (RKI) geregelt. Zudem unterzeichneten heute RKI-Präsident Professor Lars Schaade und der kommissarische Leiter des BIÖG Johannes Nießen eine Kooperationsvereinbarung.
Deutschland müsse mehr in Prävention und Gesundheitsaufklärung investieren, äußerte sich Lauterbach zu dem neu gegründeten Institut. »Dafür bauen wir das neue Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit auf und verzahnen die wissenschaftliche Expertise des RKI mit der kommunikativen Kompetenz der BZgA. Das BIÖG wird das Wissen über gesunde Verhaltensweisen leichtverständlich vermitteln, aber auch selber Daten erheben, analysieren und aufbereiten«, so Lauterbach. »Damit stellen wir wichtige Weichen für eine gesündere Zukunft einer alternden Gesellschaft und erarbeiten hilfreiche Informationen, wie man das Risiko für Volkskrankheiten wie Krebs, Herzerkrankungen und Demenz minimieren kann.«
Der kommissarische Leiter des neuen Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit, Johannes Nießen, erklärte, dass mit dem BIÖG in Köln eine »zentrale Institution im deutschen Public-Health-System« geschaffen werden soll. »Von hier aus stärken wir die Öffentliche Gesundheit in ganz Deutschland – mit klaren, verständlichen Informationen und evidenzbasierten Strategien«, so Nießen. »Wir bauen auf der jahrzehntelangen Erfahrung der BZgA auf und entwickeln sie weiter, in enger Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut. Gute Gesundheitsförderung bedeutet, dass wir Wissen verständlich vermitteln und Menschen in ihrem Alltag erreichen. Genau das ist unsere Aufgabe.«