Beugt Apixaban Rückfällen effektiver vor als ASS? |
Laura Rudolph |
10.01.2024 11:30 Uhr |
Neue ischämische Läsionen traten bei 13,6 Prozent (23 von 169 Patienten) in der Apixaban-Gruppe und bei 16,0 Prozent (25 von 156 Patienten) in der ASS-Gruppe auf. Damit wurde der primäre Endpunkt in beiden Gruppen vergleichbar häufig erreicht; die Apixaban-Behandlung erwies sich als nicht überlegen gegenüber der ASS-Behandlung.
Vorhofflimmern wurde bei 40 Teilnehmenden der Apixaban-Gruppe und bei 49 der ASS-Gruppe beobachtet, gemessen als kumulative 1-Jahres-Inzidenz. Der kombinierte sekundäre Endpunkt trat bei 13 Personen in der Apixaban-Gruppe und bei 15 Personen in der ASS-Gruppe auf. Schwere sowie klinisch relevante Blutungen traten bei fünf Personen unter Apixaban-Behandlung und bei sieben unter ASS-Behandlung auf.
Seniorautor Professor Dr. Sven Poli erklärte, dass die ATTICUS-Studie letztlich nicht genügend »statistische Power« habe, um ein positives Ergebnis zeigen zu können. Er gab jedoch zu bedenken, dass der Effekt von DOAK oft erst nach einem Jahr zum Tragen komme. Trotz des formal negativen Ergebnisses liefere die Studie wichtige Erkenntnisse über den Zusammenhang von Risikofaktoren und dem Auftreten von Vorhofflimmern bei ESUS-Patienten.
»Wir haben gesehen, dass bei älteren Betroffenen die Vorhofflimmerrate über 40 Prozent betrug. Bei den über 75-Jährigen mit atrialen Tachykardien lag sie sogar über 70 Prozent. Daher liegt die Hypothese nahe, dass diese Patientengruppe von einer frühzeitigen Antikoagulation profitieren könnte.« Die Forschenden wollen diese Hypothese nun in einer größeren Studie überprüfen.