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Posttraumatische Belastungsstörung

Besseres Therapieansprechen mit MDMA

Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) profitieren davon, wenn ihnen im Rahmen einer Psychotherapie das Amphetaminderivat MDMA verabreicht wird. Nach einer erneut erfolgreichen Phase-III-Studie könnte MDMA in den USA nächstes Jahr zugelassen werden.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 15.09.2023  15:00 Uhr

US-Zulassung für 2024 erwartet

Professor Dr. Gerhard Gründer vom Zentralinstitut für seelische Gesundheit Mannheim rechnet damit, dass MDMA auf Grundlage dieser Ergebnisse 2024 eine Zulassung erhalten wird – allerdings vorerst nur in den USA. In Europa habe die Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies (MAPS) ihr Studienprogramm wegen fehlender Finanzierung leider zunächst gestoppt. »Bis zur Verfügbarkeit dieser Therapieform in Europa wird es daher wohl noch Jahre dauern«, sagte Gründer.

In der Schweiz werde MDMA dagegen bereits seit acht Jahren auch außerhalb medizinischer Studien eingesetzt, berichtete Professor Dr. Matthias Liechti vom Universitätsspital Basel. Allerdings bedürfe es dafür einer Ausnahmegenehmigung und die Behandlung sei auf Patienten beschränkt, die nicht ausreichend auf andere Therapien ansprechen. Australien hatte zuletzt in einem durchaus auch umstrittenen Schritt sowohl Psilocybin als auch MDMA als Therapeutika für bestimmte Indikationen genehmigt (MDMA bei PTBS). »Allerdings wird auch dort die Anwendung stark reguliert und bisher wurden noch keine Patienten behandelt«, sagte Liechti.

Die aktuelle Publikation ordnet der Pharmakologe wie folgt ein: »Die Daten zeigen eine Wirksamkeit, welche im indirekten Vergleich mit anderen bisher verfügbaren Behandlungen – Antidepressiva und Expositionstherapie – aufgrund der Effektgröße klar besser erscheint.« Wie bei vielen neuen Behandlungsformen sei allerdings noch offen, ob sich die Wirksamkeit auch in einer breiteren Anwendung bei vielen Patienten bestätigen lässt.

Ebenfalls noch offen ist die Frage nach der Dauer der Wirkung. In den beiden Studien war die Beobachtungszeit mit zwei Monaten beziehungsweise 18 Wochen relativ kurz. Hierzu merkt allerdings Professor Dr. Gregor Hasler von der Universität Freiburg in der Schweiz an: »Da PTBS allgemein keine wiederkehrende Krankheit ist, sind zwei Monate recht gut. Dies ist länger als bei einer typischen Antidepressiva-Studie.«

Auch mit Blick auf ein mögliches Suchtpotenzial von MDMA zeigt sich Hasler optimistisch. Im Gegensatz zu Psilocybin sei eine Abhängigkeit von MDMA zwar »pharmakologisch möglich«; bei Patienten ohne Drogenerfahrung sei die Gefahr aber »äußerst gering«. Der Psychiater weist darauf hin, dass MDMA auf dem Schwarzmarkt »ziemlich schwierig« zu erhalten sei, denn was heutzutage unter dem Namen Ecstasy laufe, seien eher Amphetamine mit wenig MDMA. Diese wirkten aufputschend, was bei MDMA eher nicht der Fall sei.

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