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Risiko senken

Besser keine Calcium-Antagonisten für Glaukom-Patienten

Bei Patienten, die zur Blutdrucksenkung einen Calciumkanalblocker einnahmen, war in einer aktuellen Studie das Risiko für ein Glaukom unabhängig vom Augeninnendruck erhöht. Sicherheitshalber raten die Autoren daher vom Einsatz dieser Wirkstoffe bei Glaukom-Patienten ab.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 04.12.2023  16:30 Uhr

Im Rahmen von Sondierungsstudien hatte sich angedeutet, dass die Einnahme von Calciumkanalblockern mit einem erhöhten Glaukomrisiko in Verbindung gebracht werden könnte. Um diesen Verdacht zu erhärten oder zu verwerfen, werteten Dr. Alan Kastner und Kollegen vom University College in London die Daten von insgesamt 427.480 Erwachsenen aus der UK Biobank aus und veröffentlichten die Ergebnisse im Fachjournal »JAMA Ophthalmology«.

Der Anteil der Frauen an der Studie betrug 54,1 Prozent. Unter den Studienteilnehmern hatten 114.311 (26,7 Prozent) eine ärztlich diagnostizierte systemische Hypertonie und 33.175 (7,8 Prozent) wurden mit einen Calciumkanalblocker behandelt. Zu den primären Endpunkten gehörten der Glaukomstatus, der korneal kompensierte Augeninnendruck (n=97.100) und zwei Parameter der inneren Netzhautdicke, konkret die Dicke der makulären retinalen Nervenfaserschicht und des Stratum plexiforme internum (n=41.023).

Die Analyse ergab, dass Personen, die mit einem Calciumkanalblocker behandelt wurden, im Durchschnitt ein um 39 Prozent höheres Risiko für ein Glaukom aufwiesen als andere Studienteilnehmer. Demgegenüber blieb die Einnahme anderer Antihypertonika, darunter Diuretika, RAS-Hemmer oder systemisch angewendete Betablocker, bezüglich eines gesteigerten Glaukomrisikos unauffällig. Die Einnahme von Calciumkanalblockern wurde auch mit einer geringeren Dicke der makulären retinalen Nervenfaserschicht und des Stratum plexiforme internum in Verbindung gebracht, was einen kausalen Zusammenhang anhand anatomischer Parameter plausibel erscheinen lässt. Dagegen wurde keine Assoziation mit dem Augeninnendruck festgestellt. Dies wiederum lässt vermuten, dass die glaukomtypische Neurodegeneration bei Einnahme eines Calciumkanalblockers durch einen vom Augeninnendruck unabhängigen Mechanismus verursacht sein sollte.

Diese Studie kann aufgrund ihres Designs einen Kausalzusammenhang zwischen einer Therapie mit Calciumkanalblockern und einem Glaukom nicht beweisen. Dennoch legen die Ergebnisse nahe, dass bei Patienten, bei denen ein Glaukom trotz optimaler Behandlung fortschreitet, im Falle einer erforderlichen Hochdrucktherapie auf Calciumkanalblocker verzichtet werden sollte und stattdessen andere Antihypertonika zu bevorzugen sind.

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