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Studie 

Bempedoinsäure schützt vor kardiovaskulären Ereignissen 

Der Lipidsenker Bempedoinsäure hat in einer großen Studie signifikant das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse reduziert. Der Fokus lag dabei auf Patienten mit einer Statin-Intoleranz. Angesichts der Daten plädieren Experten bei diesem Patientenkollektiv für einen breiteren Einsatz. 
Theo Dingermann
07.03.2023  09:00 Uhr

Das sagen Experten

Professor Dr. John H. Alexander, Kardiologe an der Duke University School of Medicine in Durham, schreibt in einem begleitenden Editorial, dass die CLEAR-Outcomes-Studie eine wichtige Lücke in der Beurteilung der Wirksamkeit von Bempedoinsäure zu schließen beginne. Denn heute reiche es nicht mehr, Wirksamkeit einer Intervention ausschließlich über Biomarkerwerte (in diesem Fall LDL-Cholesterolkonzentrationen) zu demonstrieren. Alexander weist auch darauf hin, dass interessanterweise bei den 30 Prozent der Patienten in der Primärpräventionskohorte eine zahlenmäßig größere Wirkung von Bempedoinsäure auf den primären Endpunkt beobachtet wurde als bei den 70 Prozent der Patienten in der Sekundärpräventionskohorte.

Alexander zufolge sind die Ergebnisse der Studie so überzeugend, dass sie einen höheren Einsatz von Bempedoinsäure bei Hochrisikopatienten, die keine Statine einnehmen können oder wollen, rechtfertigen. Allerdings geht Alexander in seiner Beurteilung nicht so weit, dass sich mit dieser Studie bereits eine generelle Alternative der Bempedoinsäure zu Statinen andeutet. Zu überzeugend sei der enorme Datenpool zum vaskulären Nutzen von Statinen, so der Kardiologe.

Zudem konnte für Bempedoinsäure keine Wirkung auf die Sterblichkeit gezeigt werden. Dazu merken die Prüfärzte an, dass dieser Befund auf eine wirksame Begleittherapie, auf zu kurze Behandlungs- und Beobachtungszeiträume oder tatsächlich auf Fehlen einer Wirkung von Bempedoinsäure auf die Sterblichkeit zurückzuführen sein könnte. Tatsächlich konnte in vielen Einzelstudien mit Statinen auch kein Einfluss auf die Sterblichkeit gezeigt werden. Dieser zeigte sich erst durch die Metaanalysen.

In einem zweiten Editorial weist Professor John F. Keaney von der Abteilung für Herz-Kreislauf-Medizin und dem Herz- und Gefäßzentrum, dem Brigham and Women's Hospital und der Harvard Medical School in Bosten darauf hin, dass verfügbare Daten eindeutig andeuten, dass Bempedoinsäure als Zusatz zu Statin- und Nicht-Statin-Therapien eingesetzt werden könne, um eine zusätzliche Senkung des LDL-Cholesterolspiegels um 16 bis 26 Prozent zu bewirken. Allerdings sei noch nicht klar, inwieweit die zusätzliche Gabe von Bempedoinsäure das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse weiter senkt, so Keaney. Dieses Problem könne nur mit spezifischen Studien angegangen werden, die darauf ausgerichtet sind, die Wirkung von Bempedoinsäure auf klinische Ereignisse nachzuweisen.

 

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