Beitragsbemessungsgrenze soll angehoben werden |
»Entscheidend ist am Ende doch, was auf dem Lohnzettel übrig bleibt«, sagte der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, nun »Bild« und dpa. »Statt immer nur Grenzen hochzuschrauben, braucht es endlich Einsparungen bei den Sozialleistungen.«
Mit Blick auf den für 2026 vorgesehenen Anstieg der Beitragsbemessungsgrenze vollziehe die Bundesregierung die Lohnentwicklung nach und habe »in der Sache wenig Gestaltungsspielraum«, sagte dagegen Dennis Radtke (CDU), Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands, dem »Tagesspiegel«.
Er fügte jedoch hinzu: »Das Dilemma ist: Parallel zur Anhebung der Bemessungsgrenze zeichnet sich die Erhöhung der Zusatzbeiträge in der GKV ab.« Somit würden viele Beschäftigte gleich doppelt getroffen statt endlich entlastet. Der Europaabgeordnete sagte der Zeitung: »Viele haben einfach die Nase voll, weil sie trotz harter Arbeit kaum noch vom Fleck kommen.«
Anfang dieses Jahres waren die Zusatzbeiträge im Schnitt auf 2,9 Prozent gestiegen. Jeweils im Herbst ermittelt ein Schätzerkreis einen Orientierungswert für den durchschnittlichen Zusatzbeitrag im Folgejahr. Den konkreten Zusatzbeitrag legt dann jede Kasse nach ihrer Finanzsituation für ihre Versicherten fest.
Zum Gesamtbeitrag für die Krankenversicherung, den sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen, gehört daneben der allgemeine Satz von einheitlich 14,6 Prozent des Bruttolohns.
Die Leistungsausgaben der rund 90 Krankenkassen waren im ersten Halbjahr um 7,95 Prozent auf 166,1 Milliarden Euro gestiegen, wie aus Kennzahlen des GKV-Spitzenverbands hervorgeht.