Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Medikationsmanagement

Bei hohem Blutdruck die Medikation überprüfen

Eine neue Studie aus den USA zeigt, dass jeder Fünfte mit Bluthochdruck auch ein Arzneimittel nimmt, das den Blutdruck in die Höhe treiben kann. Die Autoren raten daher jedem Hypertoniker zu regelmäßigen Medikationschecks.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 17.05.2021  18:00 Uhr

»Wir wissen, dass Bluthochdruck zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Tod führt und selbst kleine Blutdruckanstiege erhebliche Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben können«, betont  Dr. John Vitarello vom Beth Israel Deaconess Medical Center. Etwa die Hälfte der Amerikaner habe einen unzureichend kontrollierten Blutdruck. Die Studienergebnisse seiner Gruppe legen nahe, dass dabei durchaus auch Arzneistoffe, die den Blutdruck erhöhen können, eine Rolle spielen.

Vitarello und sein Team untersuchten die Daten von 27.599 Teilnehmern der National Health and Nutrition Examination Study (NHANES), die von 2009 bis 2018 lief. 49 Prozent der Probanden hatten einen zu hohen Blutdruck, also nach den US-amerikanischen Kriterien einen Wert von 130 zu 80 mmHg. Von den Hypertonikern nahmen 19 Prozent mindestens ein Medikament ein, das den Blutdruck erhöhen kann (24 Prozent der Frauen und 14 Prozent der Männer), berichteten die Forscher kürzlich beim 70. wissenschaftlichen Kongress des American College of Cardiology. 

Vitarello sagte, dass die Ergebnisse darauf hindeuten, dass in einigen Fällen, anstatt Bluthochdruck mit noch mehr Medikamenten zu behandeln, die Möglichkeit bestehe, den Blutdruck zu senken, indem die blutdruckerhöhenden Arzneimittel abgesetzt oder durch blutdruckneutrale Alternativen ersetzt werden. Wenn es keine andere Option gebe, sollte der Blutdruck genauer im Auge behalten werden. Der Patient sollte dann immer Rücksprache halten, ob ein Medikament ab- oder neu angesetzt wird – das gilt auch für nicht verschreibungspflichtige Präparate.

Denn wie Vitarello und Kollegen feststellten, sind es von den blutdruckerhöhenden Arzneistoffen neben Antidepressiva (9 Prozent) und oralen Steroiden (2 Prozent) vor allem die nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen und Naproxen (7 Prozent), die am häufigsten eingenommen werden. Aber auch Antipsychotika, bestimmte orale Kontrazeptiva und manche Abführmittel könnten den Blutdruck ungewollt erhöhen.

Ärzte und Apotheker sollten sich der Polypharmazie bewusst sein, vor allem bei älteren Patienten, die auch die höchste Belastung durch Bluthochdruck haben. »Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit für Patienten, alle Medikamente, die sie einnehmen, einschließlich der rezeptfreien Arzneimittel, routinemäßig überprüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass die Bemühungen zur Blutdrucksenkung nicht beeinträchtigt werden«, heißt es in einer Pressemitteilung des American College of Cardiology.

Die Studienautoren schätzen, dass 560.000 bis 2,2 Millionen Patienten ihre Blutdruckziele ohne zusätzliche Medikamente erreichen könnten, wenn die Hälfte der Erwachsenen in den USA mit Bluthochdruck, die blutdruckerhöhende Medikamente einnehmen, eines dieser Medikamente absetzen würde.

Die Forscher schränken allerdings ein, dass die endgültigen Ergebnisse der Analyse noch nicht vorliegen und der tatsächliche Benefit schwer einzuschätzen sei. Zudem hatten die Probanden selbst ihre Medikation angegeben sowie ob bei ihnen Bluthochdruck vorlag oder nicht, was die Aussagekraft einschränkt.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa