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Abkehr von Antibiotika

Bei Halsschmerzen symptomatisch behandeln

Halskratzen, Schmerzen beim Schlucken, ständiges Räuspern: Meist fängt ein Atemwegsinfekt recht harmlos an und gegen eine Behandlung in Eigenregie ist in aller Regel nichts einzuwenden. Doch was tun, wenn der Schmerz massiv ausgeprägt ist und sich der Infekt hartnäckig zeigt? Über die Grenzen der Selbstmedikation.
Elke Wolf
14.11.2023  09:00 Uhr

Symptomatische Therapie

Als rationalen Ansatz zur Behandlung von akuten Halsschmerzen gilt die symptomatische Therapie mit lokalanästhetischen und antientzündlichen Wirkstoffen. Das sind entweder Lutschtabletten mit Lokalanästhetika wie Benzocain (wie Dorithricin®, Dolo-Dobendan®), Lidocain (wie Lemocin®, Wick Sulagil Halsspray) oder Ambroxol (wie Mucoangin® Lutschtabletten) sowie mit nicht steroidalen Antirheumatika. Mit Flurbiprofen (wie in Dobendan® Direkt) steht ein topisch anwendbares NSAR zur Verfügung. Lutschtabletten dürfen Patienten ab einem Alter von zwölf Jahren anwenden, der Spray ist für Erwachsene gedacht. Systemisch kommen Ibuprofen (wie Dolormin®) oder Naproxen (wie Naproxen axicur®) infrage.

Präparate mit Schleimstoff-haltigen Drogen wie Isländisch Moos (wie Isla® Halspastillen), Eibisch (wie Lemocin® Prohydro, Phytohustil®) oder Primelwurzel (wie Ipalat® Halspastillen) befeuchten die Schleimhäute, indem sie den Speichelfluss anregen und mucilaginös wirken. Die in den Schleimstoffen enthaltenen Polysaccharide bilden mit dem Speichel eine Art Schutzfilm, der sich über die Schleimhaut legt. Entzündete Epithelzellen werden so vor weiteren Reizen geschützt.

Eine befeuchtende Wirkung versprechen zudem Rachentherapeutika mit Hyaluronsäure (wie Isla® med, GeloRevoice®). Eine schleimhautstärkende Wirkung wird auch Ectoin (wie Naturalis® Mund- und Rachenspray) zugeschrieben, einer Substanz, die einst aus Mikroorganismen in der Nähe von Geysiren gewonnen wurde. Es stabilisiert auf physikalischem Wege die Zellmembranen, indem es einen Hydro-Komplex bildet und so die Zellstrukturen vor weiteren Virenattacken schützt (Osmoregulation).

Nachhaltig Gurgeln

Ist Gurgeln eine empfehlenswerte Linderungsmaßnahme? »Gurgeln ist immer eine gute Option bei allen Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, die infektiöser Natur sind«, sagt Dr. Petra Sandow, Allgemeinmedizinerin aus Berlin, gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung. Bei einer Kehlkopfentzündung vermag Gurgeln dagegen nichts auszurichten. »Eine Kehlkopfentzündung ist keine Schleimhautentzündung, sondern es ist der ganze Knorpel beteiligt. Dann nutzt der Schutzfilm, den wir mit Gurgeln auf die Schleimhaut ziehen, wenig.« Da sich beim Schlucken oder Gurgeln der Kehlkopfdeckel über den Kehlkopf legt, damit nichts in die Luftröhre gelangt, erreicht die Gurgellösung den entzündeten Bereich auch nicht.

Weil die Wirkstoffe beim Gurgeln direkt in Kontakt mit der entzündeten hinteren Rachenschleimhaut gelangen, werden die »Spülungen mit Ton« als wohltuend und schmerzlindernd empfunden. Mit Lutschtabletten oder Bonbons erreicht man dagegen die entzündeten Areale nur weniger gut. »Gurgeln hat den Vorteil, dass man weiter in die Tiefe kommt. Zudem erzielt man beim Lutschen lediglich während des Lutschvorgangs eine kurzfristig beruhigende Wirkung. Hört man mit dem Lutschen auf, ist auch die Wirkung weg«, erklärt Sandow.

Statt des Gurgelns mit Salbei- oder Kamillenextrakten empfiehlt die Medizinerin Spüllösungen, die einen nachhaltigen Überzug auf die gereizte Schleimhaut bringen (wie Gelotonsil® Gurgelgel). »Die Hyaluronsäure bringt Feuchtigkeit, dadurch kann sich die angegriffene Schleimhaut wieder regenerieren. Das enthaltene Xanthan hält die Feuchtigkeit quasi in den Schleimhäuten fest, indem es sich durch seine viskose Eigenschaft auf die entzündeten Areale obenauf legt. Dadurch ist die Wirkung deutlich länger zu spüren«, erläutert Sandow.

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