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Corona-Impfung

Bei gleichem Impfarm bessere Bildung von Antikörpern

Beim Impftermin stellt sich oft die Frage: Rechts oder Links? Die Entscheidung scheint Forschern zufolge nicht ganz unwichtig zu sein.
dpa
29.04.2025  14:30 Uhr

Corona-Impfungen zeigen eine bessere Wirkung, wenn die benötigten Impfdosen in den gleichen Arm verabreicht werden. Das ist das Ergebnis einer im Fachblatt »Cell« veröffentlichten Studie einer Gruppe um Professor Dr. Tri Phan von der Universität New South Wales in Sydney und dem australischen Forschungsinstitut Garvan Institute of Medical Research.

Das Forschungsteam entdeckte, dass B-Gedächtniszellen, die zur Erkennung von Krankheitserregern entscheidend sind, in jenen Lymphknoten bleiben, die der Einstichstelle am nächsten liegen. Bei einer Auffrischimpfung an derselben Stelle konnten die B-Gedächtniszellen somit besser aktiviert werden, um passende Antikörper zu bilden.

»Dies ist eine grundlegende Entdeckung darüber, wie sich das Immunsystem organisiert, um besser auf äußere Bedrohungen reagieren zu können – die Natur hat sich dieses geniale System ausgedacht und wir beginnen gerade erst, es zu verstehen«, betont der Forscher in einer Mitteilung.

Für die Studie untersuchten die Forschenden zunächst Mäuse. Die daraus abgeleiteten Erkenntnisse wurden dann mit menschlichen Probanden und dem Corona-Impfstoff von Biontech überprüft – 20 bekamen ihre Booster-Dosis in den gleichen Arm wie die erste Dosis, 10 bekamen die zweite Dosis in den anderen Arm als beim ersten Mal. »Diejenigen, die beide Dosen in den gleichen Arm bekamen, entwickelten deutlich schneller Antikörper gegen SARS-CoV-2 – innerhalb der ersten Woche nach der zweiten Dosis«, wird Co-Autorin Dr. Alexandra Carey-Hoppé von derselben Universität zitiert.

Geimpfte müssen sich nicht sorgen

Ihre Kollegin Dr. Mee Ling Munier gibt jedoch Entwarnung für alle bereits Geimpften, was die langfristigere Wirkung angeht: »Wenn Sie Ihre Corona-Impfungen in unterschiedliche Arme bekommen haben, machen Sie sich keine Sorgen – unsere Forschung zeigt, dass die Unterschiede im Schutz über die Zeit hinweg abnehmen.« In einer Pandemie könne es jedoch für die Immunität der Bevölkerung eine entscheidende Rolle spielen, wie schnell der Schutz sich entwickle.

Das Team sieht in seiner Forschung auch hilfreiche Erkenntnisse für die künftige Entwicklung von Impfstoffen, etwa solche, die weniger Auffrischungen benötigen. Hier seien nur Corona-Impfstoffe getestet worden, andere müssten folgen, sagte Autor Phan der Deutschen Presse-Agentur. Das Team gehe jedoch davon aus, dass die Erkenntnisse für andere Impfungen ebenso gälten.

Der Mikrobiologe und Immunologe Professor Dr. Christian Bogdan von der Universität Erlangen-Nürnberg hält weitere Forschung für notwendig, um herauszufinden, ob der Effekt auch bei anderen Impfstoffen nachgewiesen werden kann. Außerdem sei unklar, wie lang der an sich bekannte Effekt anhält und ob er auch für die klinische Schutzwirkung eine Bedeutung habe – denn für diese sei nicht nur die Menge und Qualität der Antikörper relevant.

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