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Forschung

Beeinflusst der Mond unseren Biorhythmus?

Wirken sich Vollmond und Mondzyklus wirklich auf unseren Schlaf aus oder ist alles Einbildung? Das ist wissenschaftlich schwierig zu belegen oder auch zu widerlegen.
AutorKontaktdpa
Datum 11.04.2025  16:00 Uhr

Seit Jahrtausenden sind Menschen fasziniert vom Nachthimmel. Der Mond hat unser Zeitgefühl geprägt, Fantasie und Kunst beflügelt. Doch er hat auch immer noch seine Geheimnisse. Macht uns der Mond emotional? Dazu verrät die Sprachgeschichte einiges: »Lunatic« steht im Englischen für einen Wahnsinnigen. Der Begriff geht auf das lateinische Wort »luna« für Mond zurück. Es spiegelt einen Volksglauben, der im Mittelalter verbreitet war: Danach hatte der Himmelskörper Einfluss auf Gefühle und Verhalten. Im Deutschen hat sich das Wort Laune erhalten. Eindeutig emotional klingen Beethovens Mondscheinsonate oder Matthias Claudius' Gedicht »Der Mond ist aufgegangen«. Wissenschaftlich gibt es neben Fakten aber auch noch Rätsel, ob uns der Mond wirklich bezirzen kann.

Der Schweizer Chronobiologe Professor Dr. Christian Cajochen studiert die innere Uhr des Menschen an der Universität Basel, zum Beispiel mit Blick auf Schichtarbeit. »Wenn es aber um das Thema Mond und Schlaf geht, sind viele Forschende eher reserviert«, sagt er. Allein schon das Aufsetzen einer seriösen Studie im Schlaflabor sei schwierig, sobald Freiwillige wüssten, dass es um den Mond gehe. »Das hat sofort einen psychologischen Einfluss und kann Ergebnisse verfälschen«, sagt Cajochen der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

An Cajochens Institut ergab sich ein Vollmond-Effekt im Rückblick aus einer Studie, bei der es eigentlich um Alzheimer ging. Dafür übernachteten gesunde Menschen als Kontrollgruppe im abgeschotteten Labor. Beim Blick auf die Daten zeigte sich: Die Testpersonen waren bei Vollmond abends aktiver und schliefen schlechter ein. Das Ergebnis überraschte Cajochen, der keine esoterische Neigung hegt und lieber einen Volksglauben widerlegt hätte. Sein Zwiespalt ließ ihn zögern, ehe er die Befunde 2013 im Fachjournal »Current Biology« doch veröffentlichte. »Das Medieninteresse war massiv groß, und das wissenschaftliche massiv klein«, berichtet er schmunzelnd.

2021 lieferte eine US-Studie, die den Einfluss des Mondes auf Menschen im ländlichen Argentinien teils ohne Elektrizität mit Studierenden in der Großstadt Seattle verglich, fast identische Ergebnisse. Andere Untersuchungen verzeichneten allerdings keine solchen Effekte. »Es ist immer noch ein Mysterium«, resümiert Cajochen.

»Streng wissenschaftlich müsste man dieselben Menschen über zwei ganze Monate unter Laborbedingungen beobachten, um herauszufinden, ob sie wirklich innere Mond-Uhren haben.« Circalunar heißt das in der Wissenschaft. Forschende haben solche Uhren für manche Tierarten bereits belegt. Für Menschen bleibt der Beweis schwierig. »Für eine Studie würde es vermutlich an Freiwilligen und am Geld fehlen«, sagt Cajochen. Und selbst dann gebe es wahrscheinlich nicht automatisch eine Erklärung für die Beobachtungen.

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