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Lieferengpässe

Bayern richtet Pharma-Task-Force ein

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat eine Pharma-Task-Force gegen Lieferengpässe bei Arzneimitteln eingerichtet, wie er anlässlich des Besuchs einer Apotheke in Dachau betonte. Bei der Task-Force wirken der Bayerische Apothekerverband sowie Verbände und Firmen der pharmazeutischen Industrie, Pharmagroßhändler und Krankenkassen mit.
Melanie Höhn
06.12.2022  11:00 Uhr
Bayern richtet Pharma-Task-Force ein

Anlässlich eines Besuchs einer Apotheke in Dachau erklärte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU), dass mit der bayerischen Pharma-Task-Force die Problematik der zunehmenden Lieferengpässe bei Arzneimitteln aufgegriffen werden soll. »Klar ist: Wir müssen die Arzneimittelversorgung rasch sichern und stärken, denn schon jetzt sind Engpässe bei rund 300 Arzneimitteln spürbar«, sagte der Minister laut einer Mitteilung des bayerischen Gesundheitsministeriums. 

Holetschek tauschte sich demnach mit den maßgeblich an Herstellung und Vertrieb von Arzneimitteln Beteiligten sowie mit Vertretern der gesetzlichen Krankenkassen über die sich immer weiter zuspitzende Problematik aus. »Wir waren uns einig: Die Lieferengpässe sind nicht hinnehmbar! Die Bundesregierung ist aufgefordert, das Thema rasch anzugehen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen«, so Bayerns Gesundheitsminister. »Bei uns stehen alle Alarmsignale auf Rot, aber vom Bundesgesundheitsminister hören wir nur vage Ankündigungen hinsichtlich eines Generikagesetzes. Und das Schlimmste ist: Bundesminister Lauterbach verschärft das Problem noch«, erklärte er in der Mitteilung weiter.

Die Maßnahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes würden auch im Bereich der innovativen Arzneimittel am Ende zu noch mehr Verlagerung in den asiatischen Raum und in andere Billiglohnländer führen. »Uns droht eine Abhängigkeitsfalle. Was wir brauchen, sind wirksame Maßnahmen zur Stärkung des Arzneimittelstandorts Deutschland und eine Wiederaufnahme des Pharma-Dialogs, den die Bundesregierung hat einschlafen lassen« sagte er.

»Gezielte Strukturpolitik«

Bayern habe schon im vergangenen Jahr ein Gutachten beauftragt, das bei diesem Thema klare Handlungsfelder benennt. »Ansatzpunkte sind unter anderem eine gezielte Strukturpolitik, das Setzen von Anreizen, und die Diversifizierung von Lieferketten, damit die Pharmaunternehmen Wirkstoffe von verschiedenen Herstellern beziehen können. Außerdem müssen europäische Produktionsstandorte erhalten und deren Ausbau gefördert werden, um die Lieferketten zu verkürzen. Wir müssen unsere Abhängigkeit von Ländern mit Produktionsmonopolen beenden und weniger krisenanfällige Lieferketten schaffen«, erklärte Holetschek.

Diese Ansatzpunkte und weitere Maßnahmen soll die Pharma-Task-Force ausarbeiten. Auch der Bayerische Pharmagipfel im kommenden Frühjahr werde sich damit beschäftigen – zudem soll das Thema in die Gesundheitsministerkonferenz eingebracht werden. Laut Holetschek sind den Ländern in der Umsetzung »leider die Hände gebunden«. Der Bund und die Europäische Union seien hier gefordert.

Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes, ergänzte: »Im Durchschnitt wenden Apothekenteams über fünf Stunden pro Woche für das Management von Arzneimittellieferengpässen auf. Lieferengpässe gibt es immer wieder mal, weil ein Produzent ausfällt, aber die Menge und die Länge der Ausfälle ist in den letzten Jahren deutlich dramatischer geworden«. So hätten viele Anbieter die Produktion von Fiebersaft eingestellt, weil die Herstellung aufgrund des Preisdrucks nicht mehr wirtschaftlich gewesen ist. Gerade bei der Versorgung von Kindern sei das ein unhaltbarer Zustand. Auch Antibiotika seien in den letzten Wochen deutlich schwieriger zu beschaffen. »Apothekerinnen und Apotheker setzen alles daran, dass jeder Patient das Arzneimittel erhält, das er braucht. Aber es wird immer schwieriger«, sagte Hubmann.

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