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Influenza

Baloxavir im Tierversuch gegen Vogelgrippe wirksam

Bei Vogelgrippe könnte die Einmalgabe von Baloxavir der von Oseltamivir über fünf Tage überlegen sein. In Versuchen mit infizierten Mäusen verbesserte Baloxavir die Überlebenschancen.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 20.03.2025  15:00 Uhr

Das H5N1-Influenzavirus gilt als hoch pathogen und beim Hauptwirt Vögeln auch als sehr letal. In Nordamerika wurden bis Februar rund 70 Übertragungen auf Menschen entdeckt, darunter ein schwerer und ein letaler Fall. Die meisten Betroffenen hatten Kontakt mit infizierten Tieren, vor allem Milchvieh. Antivirale Mittel speziell gegen Influenza wie Oseltamivir sind allgemein gegen Influenza-A- und B-Viren zugelassen und wurden zum Teil auch bei den Patienten eingesetzt.

Klinische Studien an Menschen mit Vogelgrippe zur Wirksamkeitsbestimmung der Mittel sind jedoch aus ethischen Gründen aufgrund der potenziellen Schwere der Erkrankung nicht möglich. Daher führten nun US-Forschende vom St. Jude Children’s Research Hospital in Memphis, Tennessee, entsprechende Versuche an Mäusen durch.

Zunächst ahmten sie verschiedene Übertragungswege nach. Sie infizierten die Versuchstiere mit kontaminierter Kuhmilch – oral, nasal oder über die Augen. So infizierten sich vermutlich auch die betroffenen Menschen über Tröpfchen oder Aerosole in Milchviehbetrieben. Die Mäuse erhielten potenziell tödliche Dosen und wurden entweder mit dem Neuraminidase-Hemmer Oseltamivir (Tamiflu®) zweimal täglich über fünf Tage oder einer Einmaldosis Baloxavir marboxil (Xofluza®) behandelt. Das entspricht den zugelassenen Behandlungsregimen. Baloxavir hemmt die Cap-abhängige Endonuklease von Influenzaviren. Es ist in der EU zugelassen, aber im Gegensatz zu Tamiflu nicht auf dem Markt; in den USA hingegen schon.

Die Überlebensraten waren unter der Baloxavir-Behandlung deutlich besser als mit Oseltamivir: Bei der Infektion über das Auge überlebten 100 Prozent versus 63 Prozent der Mäuse. Bei nasaler Übertragung lag die Überlebensrate immerhin noch bei 75 versus 40 Prozent. Einzig bei der oralen Infektion fielen die Überlebenschancen bei beiden Medikamenten auf 25 Prozent. Studienleiter Richard Webby und Kollegen vermuten, dass dies wahrscheinlich auf die Fähigkeit des H5N1-Virus zurückzuführen ist, sich schneller im Magen-Darm-Trakt auszubreiten.

Zwar heißt es wie immer in solchen Veröffentlichungen, dass weitere Studien nötig seien. Die Autoren schlagen trotzdem vor, neben Oseltamivir auch Baloxavir bei schweren H5N1-Infektionen bei Menschen einzusetzen. Die Forschungsergebnisse wurden diese Woche als »Brief Communication« im Fachjournal »Nature Microbiology« veröffentlicht.

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