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Studieren mit Kind
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Balanceakt zwischen Kind und Hörsaal

Was brauchen studierende Mütter und Väter, um Familie und Studium zu vereinbaren? Welche Hilfen Studierendenwerke und Hochschulen bereits bieten und wo noch Bedarf zur Verbesserung besteht, erläuterte eine Expertin des Deutschen Studierendenwerks im PZ-Interview.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 17.12.2025  12:00 Uhr

Studienorganisation: je flexibler, desto besser

Auch Maßnahmen zur flexibleren Studienorganisation können helfen, Studium und Elternschaft besser zu vereinbaren – aber nur, »wenn die Bedarfe der Zielgruppe entsprechend gesehen und auch konkrete Regelungen hinsichtlich Regelstudiendauer und Prüfungsfristen mitgedacht werden«, so Kappus.

Die eingangs genannte Erhebung des BMBF zeigt: Studierende mit Kindern studieren deutlich seltener in Vollzeit als kinderlose Studierende. Selbst wenn Mütter oder Väter formal in einem Vollzeitstudium eingeschrieben sind, studiert rund ein Fünftel von ihnen de facto in Teilzeit. Berücksichtigt man dies, ergibt sich ein Teilzeit-Anteil von 54 Prozent versus 16 Prozent bei Kinderlosen.

»Diese Zahlen verdeutlichen, wie relevant temporäre oder durchgängige Optionen auf ein Teilzeitstudium sind, um Studium und Familie und gegebenenfalls eine Erwerbstätigkeit erfolgreich zu vereinbaren«, betonte Kappus. Wichtig sei, dass es sich dabei um offizielle Teilzeitstudiengänge handelt, denn nur dann müssten Lösungen für Probleme wie verlängerte Regelstudienzeit oder Prüfungsfristen nicht mehr individuell ausgehandelt werden. »Zudem können asynchrone Onlineformate die Präsenzlehre sinnvoll ergänzen und der Zielgruppe helfen, Vereinbarkeitsengpässe – etwa bei der Erkrankung eines Kindes – zu überbrücken.«

Es bleibt noch Luft nach oben

Obwohl die deutschen Hochschulen in den vergangenen Jahren viel dafür getan hätten, um eine bessere Vereinbarkeit von Studium und Familie zu ermöglichen, seien die Bedingungen für ein chancengerechtes Studium noch nicht überall ausreichend, gab Kappus zu bedenken.

Die Expertin bezieht sich auf die Erhebung des BMBF, bei der 31 Prozent der studierenden Eltern angaben, dass an ihrer Hochschule keine familienfreundliche Atmosphäre herrscht. Für 39 Prozent galten keine erleichternden Studienregelungen und bei 26 Prozent zeigten Dozentinnen und Dozenten kein Verständnis für ihre Lebenssituation. Und: »Der Beratungsbedarf zur Vereinbarkeit von Studium und Kind ist mit 49 Prozent der befragten studierenden Eltern hoch.«

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