Der BAH-Vorstandsvorsitzende Jörg Wieczorek sieht mit dem Apotheken-Stärkungsgesetz die Offizinen in ihrer Bedeutung für die Arzneimittelversorgung aufgewertet. / Foto: BAH/Svea Pietschmann
»Der Versicherte rückt nun in der Gesundheitspolitik langsam dorthin, wo wir ihn schon seit Längerem sehen, nämlich in den Mittelpunkt«, kommentiert der BAH-Vorstandsvorsitzende Jörg Wieczorek die Gesetzesinitiative von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). »Gleichzeitig erhält die Apotheke vor Ort mehr Kompetenzen und wird dadurch in ihrer Bedeutung für die Arzneimittelversorgung aufgewertet.« Geht es nach dem Apotheken-Stärkungsgesetz, können sich Versicherte bald im Rahmen regionaler Modellvorhaben außer vom Arzt auch vom Apotheker gegen Grippe impfen lassen. Ziel des Gesetzgebers ist ein niedrigschwelliger Zugang zur Grippeschutzimpfung und damit eine höhere Impfquote.
Eine andere wesentliche Erleichterung betrifft Versicherte mit schwerwiegenden chronischen Erkrankungen. Vertragsärzte sollen Verschreibungen für eine bis zu drei Mal zu wiederholende Abgabe ausstellen dürfen, die bis zu ein Jahr nach Ausstellungsdatum zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Apotheken einlösbar sind. »Es freut mich, dass die Politik zwei Ideen zur Verbesserung der Versorgung aufgreifen will, die wir schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt formuliert haben«, sagt Wieczorek. Positiv sehe er auch die Bestrebungen, einen einheitlichen Apothekenabgabepreis zu gewährleisten. »Alles in allem hat der Gesetzgeber hier gute Impulse gegeben. Ich bin sehr gespannt, was davon letzten Endes alle Hürden nimmt und tatsächlich in der Versorgung ankommt.«