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Neue psychoaktive Stoffe

Badesalz, Dünger & Co.

»Legal Highs«, »Research Chemicals«, »Designerdrogen« — die Liste der Bezeichnungen für neue psychoaktive Stoffe ist lang. Viele sind jedoch weder neu noch legal. Alle eint: Sie bergen erhebliche Gefahren für die Gesundheit. 
AutorKontaktMatthias Bastigkeit
Datum 13.04.2022  18:00 Uhr

Bei neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) ist in der Regel die chemische Struktur von Stoffen, die den jeweiligen Suchtstoffgesetzen der EU-Mitgliedstaaten unterstellt sind, gezielt derart modifiziert worden, dass der neue Stoff nicht mehr den Regelungen unterliegt. Hingegen erhalten oder auch verstärkt bleibt die für Missbrauchszwecke geeignete Wirkung auf die Psyche. Mehr als 730 NPS hat die europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht bisher ermittelt. Sie lassen sich in vier Gruppen einteilen: synthetische Cannabinoide, Cathinone, Piperazine und Opioide (Tabelle).

Chemische Struktur Szenename Beispiele
Synthetische Cannabinoide Raumluftverbesserer Kräutermischungen • Spice
• Space
• K2
• JWH
• CUMYL-PeGaCLONE
Cathinone Badesalze • Phenyltropan
• Mephedron
• Cloud 9
• Flakka
Piperazine, Mescaline Herbals, Dünger • M-CPP
Opioide Opioide • Kratom
• Mitrangynin
• Krokodil
Tabelle: Übersicht der NPS

Synthetische Cannabinoide wirken ähnlich wie Tetrahydrocannabinol (THC) aus Cannabis, können sich in Wirkung und Potenz jedoch deutlich unterscheiden. Die meisten der bisher in Räuchermischungen gefundenen synthetischen Cannabinoide zeigen eine deutlich höhere Affinität zum CB-1-Rezeptor als THC.

Ein Vertreter ist die Substanz JWH-018, die in der Szene unter dem Namen K2 oder Scooby Snax firmiert. In Foren berichten Nutzer über eine cannabisähnliche Rauschwirkung: Entspanntheit, Euphorie und Lachflashs. Anders als Hanf macht K2 jedoch gewaltbereit und aggressiv. Möglich sind tachykarde Herzrhythmusstörungen, epileptische Anfälle, Nieren- oder Herzversagen sowie genotoxische Effekte. Zudem wurden kardiale Ischämien und psycho­tische Symptome beschrieben.

»Badesalze«: Synthetische Cathinone 

Sogenannte Badesalze sind strukturell Cocain- oder Cathinon-ähnlich. Synthetische Cathinone wurden in Europa erstmals im Jahr 2004 nachgewiesen. Seitdem entdeckte man mehr als 100 neue Cathinone. Sie werden als »legaler« Ersatz für Stimulanzien wie Amphetamin, MDMA und Cocain verkauft.

Cathinone steigern den Gehalt der Neurotransmitter Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, die im Belohnungssystem des Gehirns agieren. Sie wirken wie Ephedrinderivate als Agonisten an Adrenozeptoren, jedoch schwächer.

Das »Badesalz« Mephedron ist unter vielen Namen erhältlich: Magic, Meow, Meph, Drone, Bubbles, Bounce, Subcoca, MMC, 4-MMC, M-CAT, MMCAT, TopCat. Es wird auch als »Dünger« angeboten. Mephedron wirkt aufputschend, verstärkt die Wahrnehmung von Musik und steigert das sexuelle Verlangen. Zudem steigert Mephedron den Herzschlag und kann Wahnvorstellungen auslösen. Häufig riecht es unangenehm nach einer Mischung aus Chlor, Vanille und Urin. Als Verunreinigung enthält es ein Mangansalz, das zu parkinsonähnlichen Erscheinungen wie Zittern und Gehstörungen führen kann. Mephedron ist in Deutschland ein nicht verkehrsfähiges Betäubungsmittel.

Ein weiterer Vertreter ist Methylendioxypyrovaleron (MDPV, Cloud 9), das auch als »Zombi- oder Kannibalendroge« bezeichnet wird. Es existieren mehrere Kasuistiken, in denen Konsumenten in eine Art Blutrausch verfallen sind. In der Regel wird MDPV über die Nase oder Mundschleimhaut konsumiert, selten gespritzt. Die bei MDPV beobachteten psychopharmakologischen Auswirkungen ähneln zwar denen von Cocain und Methamphetamin, sind aber ausgeprägter und halten länger an.

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