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Neue psychoaktive Stoffe

Badesalz, Dünger & Co.

»Legal Highs«, »Research Chemicals«, »Designerdrogen« — die Liste der Bezeichnungen für neue psychoaktive Stoffe ist lang. Viele sind jedoch weder neu noch legal. Alle eint: Sie bergen erhebliche Gefahren für die Gesundheit. 
AutorKontaktMatthias Bastigkeit
Datum 13.04.2022  18:00 Uhr

Anthelmintikum als Partydroge

Piperazin wurde als Entwurmungsmittel in der Human- und Veterinärmedizin eingesetzt, ist aber längst durch effektivere und verträglichere Mittel ersetzt worden. Die Drogenszene ist auf das Mittel aufmerksam geworden, da es eine amphetaminähnliche Wirkung hat. Die britische Arzneimittel­behörde MHRA listet eine ganze Reihe von Nebenwirkungen auf, darunter Agitation, Erbrechen, Bauchschmerzen, Krampfanfälle, Herzrhythmusstörungen, Koliken, Durchfall, allergische Reaktionen und Fieber. In seltenen Fällen könne es auch zu einem tödlichen Serotoninsyndrom kommen, warnt die Behörde. Es habe das gleiche Abhängigkeitspotenzial wie Amphetamine. M-CPP, TFMPP, und DPMP sind nur einige Beispiel für in der Szene als Drogen verwendete Piperazinderivate.

Methoxetamin (MXE) zeigt eine strukturelle Verwandtschaft zu Ket­amin. Weitere Namen sind 3-MeO-2-Oxo-PCE, Mexxy, M-ket, MEX, Kmax, Special M, Minx, Jipper oder Roflcopter. MXE wurde gezielt als Droge ent­wickelt. Die Substanz wird geschluckt, geschnieft, gespritzt (intravenös oder intramuskulär) oder rektal appliziert. Nutzer beschreiben Euphorie, Halluzina­tionen, die Identifikation mit Objekten und immer wieder das Gefühl der »gesplitteten Wahrnehmung«. Unter dem Einfluss der Droge fühle man sich wahnsinnig und psychotisch, könne aber sein Erleben reflektieren und wisse, dass der Trip vorübergeht. Als negative Begleiterscheinungen treten Herzrasen, Mydriasis, Übelkeit, Erbrechen, Hypertonie und Bewusstlosigkeit auf. In Deutschland unterliegt MXE dem Betäubungsmittelgesetz.

Suchtpotenzial synthetischer Opioide

Neben Morphin, Heroin und Fentanyl sind auch synthetische, teilweise legale Substanzen auf dem Markt, die als Opioidagonisten wirken, beispielsweise Desomorphin (Krokodil), Doxylam, Desmethyltramadol und Kratom.

Die Szenedroge Krokodil kommt aus Russland. Den Namen verdankt sie vermutlich den grünlichen, blasigen Hautveränderungen an den Einstichstellen bei intravenöser Applikation. Hergestellt wird die Substanz aus in Russland frei verkäuflichem Codein, Jod und dem Abrieb von Streichholzköpfen. Das Gefährliche sind die Verunreinigungen: Phosphor und Antimon aus den Reibköpfen von Streich­hölzern sind toxischer als das Opioidderivat selbst. Beschrieben werden schwerste Haut- und Gewebeschäden. Desomorphin gehört in Deutschland zu den nicht verkehrs­fähigen Betäubungsmitteln.

Kratom, auch Herbal Speed oder Herbal Speedball genannt, sind die pulverisierten Blätter des thailändischen Baumes Mitragyna speciosa. Sie enthalten verschiedene Opioid­agonisten. Größere Mengen wirken sedierend und morphin­ähnlich. Verglichen mit Morphin ist die analgetische Potenz 13-mal so stark. Einige unerwünschte Wirkungen, die bei der hoch dosierten Anwendung berichtet werden, sind Tachykardie, Schwindel, Hypotonie, Verstopfung, Tremor, An­orexie, Krampfanfälle und Psychose.

Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA sieht angesicht der dortigen Opioid­epidemie die zunehmende Verwendung von Kratom als Alternative oder Ergänzung zum Opioidgebrauch als »äußerst besorgniserregend«.

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