AVMV fordert Retaxverbot bei E-Rezepten |
Einblick in die Kommunikationsstrategie der Bundesvereinigung gab Benjamin Rohrer, seit Mitte April Leiter Kommunikation bei der ABDA. »Seit dem Beschluss zu den Protesten befassen wir uns überwiegend mit Krisenkommunikation«, schilderte er. Als Erfolg verbuchte er die Kooperation mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), die durch viele Gespräche entstanden sei. Mit den Protesttagen im November habe die Apothekerschaft ein »Grundrauschen« erreicht, ein Medienecho, das sich über mehrere Wochen hinziehe. Vor allem die Unterstützung von einzelnen Abgeordneten und aus der Landespolitik bewertete er als großen Erfolg. Wie die Eskalationsstrategie konkret weitergehe, könne er derzeit noch nicht sagen. Die geplante Strukturreform werde die ABDA aber in jedem Fall mit politischer Kommunikation begleiten. Rohrer kündigte an, dass die Bundesvereinigung ein Netzwerk von Apothekern aufbauen wolle, um gezielt Abgeordnete über die Situation der Apotheken zu informieren. Geplant sei auch die direkte Kommunikation mit Politikern, zum Beispiel auf Parteitagen.
Doch auch zu weiteren Themen seien Kampagnen geplant, informierte Rohrer. So solle bereits im Dezember eine Informationskampagne zum E-Rezept starten, mit der sich die ABDA insbesondere an Arztpraxen wenden wolle. 2024 sei unterstützende Kommunikation zu den pharmazeutischen Dienstleistungen geplant. Und im ersten Halbjahr nächsten Jahres will die ABDA gezielt den Nachwuchs ansprechen, etwa mit Videos, einer Comedy-Serie sowie der Virtuellen Apotheke.
Axel Pudimat (Mitte) mit Anja Kirchner, ABDA-Referentin Statistik, und ABDA-Pressesprecher Benjamin Rohrer. / Foto: PZ/Anne Orth
Björn Behrendt, Leiter Architektur, Produkte und Projekte der Gedisa, erläuterte im weiteren Verlauf der Mitgliederversammlung, welche Dienstleistungen die Gedisa bereits anbietet und welche geplant sind. Vorstandsmitglied Antje Urban informierte, welche Ergebnisse von den Tarifverhandlungen zwischen ADA und der Apothekengewerkschaft Adexa zu erwarten sind. Zudem gab Urban Einblick in die Arbeit der Arbeitsgruppe zur Nachwuchsförderung. Diese setze sich beispielsweise dafür ein, die Stelle eines Nachswuchskoordinators zu schaffen. Sie solle von der Apothekerkammer und vom Apothekerverband gemeinsam finanziert werden. Wie, sei jedoch noch unklar. Urban rief weitere Mitglieder des AVMV auf, sich in der Arbeitsgruppe zu engagieren, um die Arbeit auf mehr Schultern verteilen zu können.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.