Ausgebrannt im Studium |
Laura Rudolph |
10.03.2023 07:00 Uhr |
Eben dieser Ausgleich fehlte vielen Studierenden während der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen, berichtet Köster: »Die Coronavirus-Pandemie hat ganz lange Schatten bei Studierenden geworfen. Der normale Semesterbetrieb hat längst wieder angefangen – die Auswirkungen der Coronasemester sind aber noch deutlich spürbar.« Insbesondere der Wegfall eines sozialen Netzwerks aus Kommilitonen habe die mentale Gesundheit vieler Studierender beeinträchtigt.
Deutlich häufiger als noch vor der Pandemie kämen Studierende mit Depressivität, Existenz-, Versagens- und Zukunftsängste und Prüfungsproblemen in die psychotherapeutische Beratungsstelle, berichtet sie.
Eine Psychotherapie könne bei derartigen Symptomen angezeigt sein, so Köster: »Manchmal reicht es nicht, sich einfach weniger vorzunehmen. Hinter den Symptomen könnten sich tiefer gehende Probleme verbergen. Eine Therapie kann helfen, herauszufinden, wieso man bereit ist, so viel für die Arbeit zu geben und dafür teuer zu bezahlen.« Grundprobleme könnten etwa übersteigerte Erwartungen an sich selbst sowie ein geringes Selbstwertgefühl sein, ergänzt Köster.
Kostenfreie Beratungen bieten häufig die Hochschulträger selbst sowie die Studierendenwerke. Nähere Infos finden sich auf den Webseiten der Hochschulen oder unter https://www.studentenwerke.de/de/ansprechpersonen-psb. In vielen Städten gibt es zudem Beratungsstellen anderer Träger, die auch Studierenden offenstehen.