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Mepolizumab

Neuer Antikörper bei schwerem Asthma

21.12.2015  14:18 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler, München / Im Februar kommt mit dem Interleukin-5-Inhibitor Mepolizumab ein neues Medikament für Erwachsene mit schwerem refraktärem eosinophilem Asthma auf den deutschen Markt. Das Präparat ist seit Anfang Dezember in Europa als Zusatztherapie zugelassen und wird alle vier Wochen subkutan injiziert.

Patienten mit schwerem refraktärem Asthma erhalten meist eine Basismedikation aus hoch dosierten inhalativen Corticosteroiden (ICS) sowie weitere Medikamente zur Asthmakontrolle und oft auch systemische Corticosteroide. 

»Trotz dieser Medikation und einer guten Compliance der Patienten gelingt es nicht, die Asthmabeschwerden dauerhaft unter Kontrolle zu bringen«, erklärte Dr. Cordula Mohrlang von GSK auf der Einführungspressekonferenz von Nucala®. Bis zu 10 Prozent der Asthmapatienten seien von einer schweren Verlaufsform betroffen. Wird bei ihnen zudem ein eosinophiles Entzündungsmuster nachgewiesen, könnte Mepolizumab eine Option bieten. Eosinophile Granulozyten spielen laut Mohrlang eine Schlüsselrolle in der Entzündungskaskade.

 

Bindung an Interleukin-5

 

Der humanisierte Antikörper Mepolizumab bindet mit hoher Affinität und Spezifität an humanes Interleukin-5 (IL-5). Dieses Zytokin sei der entscheidende Trigger für Wachstum, Differenzierung, Aktivierung und Überleben von Eosinophilen, erklärte die Pneumo­login. Wird die Bindung von IL-5 an den Rezeptorkomplex auf der Oberfläche der Eosinophilen gehemmt, ist die Signaltransduktion blockiert und das Zellüberleben vermindert. Die Konzentration der Eosinophilen im Blut nimmt deutlich ab.

 

Weniger Exazerbationen

 

Der neue Antikörper wurde in drei großen placebokontrollierten Studien bei Patienten mit schwerem refraktärem eosinophilem Asthma über 24 bis 52 Wochen untersucht, berichtete Dr. Volker Töpfer vom Lungenzentrum Ulm. 

Die Patienten erhielten den Antikörper subkutan oder intravenös und immer zusätzlich zur Standardmedikation. Zu beachten: Zugelassen ist nur die subkutane Anwendung.

 

In der Dosisfindungs- und Wirksamkeitsstudie DREAM erhielten die Patienten 75 mg, 250 mg oder 750 mg oder Placebo intravenös. »Die Rate an Exazerbationen sank in allen drei Dosierungen signifikant«, sagte der Arzt. Zudem habe es Hinweise auf eine bessere Lungenfunktion gegeben. In der MENSA-Studie wurden rund 570 Patienten eingeschlossen, die Eosinophilenzahlen von mehr als 150/µl Blut hatten. Sie bekamen 32 Wochen lang entweder 100 mg Mepolizumab subkutan oder 75 mg intravenös oder Placebo alle vier Wochen. In beiden Verum-Armen seien die Akut­verschlimmerungen signifikant zurückgegangen.

 

In der dritten Studie wurden 135 Patienten aufgenommen, die täglich orale Glucocorticoide zusätzlich zu inhalativen Steroiden plus Erhaltungstherapie brauchten. Sie erhielten 100 mg Mepolizumab subkutan alle vier Wochen. Unter dem Antikörper konnten deutlich mehr Patienten die Dosis oraler Corticosteroide reduzieren oder sogar absetzen als unter Placebo, berichtete Töpfer.

 

Die häufigsten Nebenwirkungen in den Studien waren Kopf- und Rückenschmerzen sowie Reaktionen an der Injektionsstelle, zum Beispiel Schmerzen, Rötung oder Schwellung. Diese traten vor allem zu Beginn und in den ersten drei Monaten auf. /

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