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21.12.2010  13:48 Uhr

Diabetes durch Cortisonsprays

 

PZ / Inhalative Corticosteroide können die Entwicklung eines Diabetes mellitus fördern. Darauf weist eine aktuelle Studie im »American Journal of Medicine« hin (doi: 10.1016/j.amjmed.2010.06.019). Bislang war dieser Zusammenhang nur für die orale Einnahme von Corticosteroiden bekannt. Kanadische Forscher haben nun die Daten von mehr als 380 000 Patienten ausgewertet, die wegen respiratorischer Erkrankungen wie Asthma und COPD behandelt wurden. Etwa 30 000 dieser Patienten entwickelten innerhalb des Beobachtungszeitraums von 5,5 Jahren Diabetes, rund 2000 bereits an Diabetes Erkrankte mussten ihre Medikation von oralen Antidiabetika auf Insulin umstellen. Die relative Risikoerhöhung für eine Diabeteserkrankung unter Einnahme inhalativer Corticoide lag durchschnittlich bei 34 Prozent. Unter Höchstdosierung (äquivalent zu 1000 µg Fluticason pro Tag) lag die Wahrscheinlichkeit für eine Neuentstehung von Diabetes sogar um 64 Prozent höher; für eine Progression eines bestehenden Diabetes stieg das Risiko um 54 Prozent. Diese Höchstdosen kommen laut Studienautoren vor allem bei COPD-Patienten zur Anwendung. Die Wissenschaftler raten, hoch dosierte inhalative Steroide zurückhaltend einzusetzen. Vorsicht ist vor allem bei COPD-Patienten geboten, eine Krankheit, die mit Übergewicht assoziiert ist, das wiederum einen großen Risikofaktor für Typ-2-Diabetes darstellt.

 

Neue Wirkstoffe verfügbar

 

PZ / Fünf neue Arzneistoffe kamen im Dezember auf den deutschen Markt. Unter den Neulingen befinden sich das Neuroleptikum Asenapin (Sycrest®), das Osteoporosemittel Bazedoxifen (Cobriza®), das Antiarrhythmikum Vernakalant (Brinavess®), das Antihistaminikum Bilastin (Bitosen®) sowie Conestat alfa (Ruconest™), ein Mittel zur Behandlung hereditärer Angioödeme. Insgesamt kamen im Laufe des Jahres 2010 damit 21 neue Substanzen auf den Markt.

 

USA: Bevacizumab verliert Zulassung für Brustkrebs

 

PZ / Rückschlag für Bevacizumab (Avastin®) von Roche: Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA entzieht dem monoklonalen Antikörper die Zulassung in der Indikation Brustkrebs. Nach Meinung der FDA-Gutachter gibt es keine Belege, dass Bevacizumab (in Kombination mit Paclitaxel) eine sichere und wirksame Behandlungsoption ist. Studien nach der Zulassung haben gezeigt, dass Brustkrebspatientinnen unter Bevacizumab-Behandlung nicht länger leben, aber vermehrt unter Nebenwirkungen wie Blutungen und Herzversagen leiden. Auch die europäische Arzneimittelagentur EMA hat sich erneut mit dem Arzneistoff auseinandergesetzt. Sie kommt jedoch zu dem Schluss, dass der Nutzen einer Brustkrebstherapie mit Bevacizumab und Paclitaxel die Risiken überwiegt. In der europäischen Union bleibt der Antikörper daher eine Therapieoption bei metastasierendem Brustkrebs. Allerdings bewertete ein EMA-Ausschuss die Kombination mit Docetaxel negativ. Diese Kombination war erst im vergangenen Jahr zugelassen worden. Neue Daten zeigten, dass das progressionsfreie Überleben niedriger ist als gedacht. Damit rechtfertigt es nicht die Nebenwirkungen der Therapie. Einen Zulassungsantrag für eine Kombination aus Bevacizumab und Capecitabin lehnte die EMA ab, da kein relevanter klinischer Effekt auf Gesamtüberleben und Lebensqualität festzustellen war, jedoch eine hohe Toxizität zu befürchten ist. Bevacizumab ist in verschiedenen Kombinationen in der EU bei Tumoren des Kolons und Rektums, der Lunge, der Nieren und der Brust zugelassen.

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