Pharmazeutische Zeitung online

Engagiert und wachsam

18.12.2006  13:10 Uhr

Engagiert und wachsam

Was für ein Tohuwabohu! Die Regierungsparteien sind im Begriff, zum Ende des Jahres in offene Opposition zum eigenen Kabinett zu treten. Skeptiker sehen bestätigt, dass es hilfreicher für unser Gesundheitswesen wäre, frühzeitig auf Sachverstand zu setzen. So jedenfalls verstehe ich die Initiative des Bundesrats, mit 100 Änderungsanträgen Korrekturen an der Gesundheitsreform zu erreichen. Anlass genug für einen Rückblick auf dieses ereignisreiche Jahr.

 

Der Anstieg der Arzneimittelausgaben im Jahr 2005 hatte die Bundesregierung dazu veranlasst, mit dem AVWG ein Kostendämpfungsgesetz auf den Weg zu bringen, das mittlerweile seine Wirksamkeit bewiesen hat. Wir haben konstruktiv die Beratung des Gesetzes begleitet. Das AVWG hat uns wirtschaftlich sehr wehgetan, aber durch Verbot von Natural- und Preisrabatten die unabhängige neutrale Rolle des Heilberufs nachdrücklich gestärkt. Die Arzneimittelausgaben sind seither deutlich zurückgegangen. Die Patienten können jetzt über 2100 Arzneimittel zuzahlungsfrei erhalten. Es ist also offenkundig besser, mit den Apothekern zu sparen als gegen sie.

 

Im Juli aber rückte die Koalition von ihrem Kurs ab und marschierte mit ihren Eckpunkten zur Gesundheitsreform in die entgegengesetzte Richtung. Mit Strafrabatten, Höchstpreisen und Vergütungsdumping legte sie die Axt an die sichere Arzneimittelversorgung.

 

Auf dem Deutschen Apothekertag haben wir deutlich gemacht, wofür wir stehen und was mit uns nicht zu machen ist. Die Politik aber blieb taub. Erst als über 40.000 Apothekenleiter und -angestellte demonstrierten, fand unser Protest nachhaltiges Echo in der Republik. So etwas macht Politiker nachdenklich.

 

Halten wir fest: Unser Protest wirkt. Noch aber ist nichts entschieden. Wir werden weiter engagiert und wachsam für die sichere flächendeckende Arzneimittelversorgung rund um die Uhr eintreten. Die Änderungsanträge des Bundesrats führen nun zu Kompromissverhandlungen. Als Apotheker sind wir bereit zu vertretbaren Kompromissen, auch wenn ich weiß, dass sie für manche Kollegen schmerzhaft sein werden. Die Länder Sachsen und Nordrhein-Westfalen haben im Bundesrat Anträge eingebracht über die wir reden können: die Erhöhung des Apothekenrabatts an die Krankenkassen um 30 Cent bei Wegfall der systemschädlichen Veränderungen. Das bringt den Krankenkassen auf Dauer mehr als ruinöse Strafrabatte. Und wir bekommen die notwendige Planungssicherheit. Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten und ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr!

 

Heinz-Günter Wolf

ABDA-Präsident

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