Pharmazeutische Zeitung online

Ein bewegtes Jahr

19.12.2005  11:42 Uhr

Ein bewegtes Jahr

Es gibt Leute, die sagen, 2005 sei ein ruhiges Jahr für Apothekerinnen und Apotheker gewesen. Sicher, wir hatten weder eine Gesundheitsreform noch eine Diskussion um den Versandhandel zu bestehen. Doch Stillstand war keineswegs. Wir haben uns 2005 als umsichtige Partner gezeigt ­ nicht nur für die Patienten.

 

Der Politik haben wir bewiesen, dass wir moderne und verlässliche Vertragspartner sind. Sei es die gute Akzeptanz des neuen Kombimodells in der Vergütung. Seien es die Verträge mit den Krankenkassen. Wer hätte damit gerechnet, dass mehr als 18.000 Apotheken dem Hausarzt- Hausapothekenvertrag mit der Barmer Ersatzkasse beitreten? Weit über eine Million Patienten haben sich eingeschrieben und damit bestätigt, auf Dauer Kunden einer Präsenzapotheke zu sein. Diese Erfolge wären ohne die engagierte Arbeit jeder einzelnen Apothekerin und jedes einzelnen Apothekers überhaupt nicht denkbar.

 

Die Kammern tragen mit ihrer Qualitätsoffensive wesentlich zum positiven Image der Apotheken bei. Täglich besuchen fast drei Millionen Menschen eine Offizin. Hier erleben sie, wie wertvoll eine fundierte pharmazeutische Beratung ist. Eine gute Beratung hilft, besser gesund zu werden. Die Deutschen lassen sich im Schnitt einmal im Monat in einer Apotheke beraten, dreimal häufiger als beim Arzt. Und das Vertrauen des Patienten in seinen Apotheker ist wichtig, damit dieser seine steuernde und damit nicht zuletzt Kosten sparende Beratungsfunktion bei der Abgabe von Arzneimitteln erfüllen kann.

 

Das weiß auch die Bundesgesundheitsministerin. Als das Wissenschaftliche Institut der AOK kürzlich die Apotheker als Kostentreiber bei den Ausgaben für Arzneimittel darstellen wollte, hat sie diese Unterstellung als das abgetan, was sie ist: ein infames Spiel mit falschen Zahlen. So sehr uns diese ministerielle Unterstützung freut, wir ruhen uns nicht darauf aus. Ein neuer Reformschritt steht bevor: das Arzneiversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG). Dieses Gesetz mit dem sperrigen Namen folgt alten Mustern. Damit sich die gesetzlichen Krankenkassen sanieren, wird ausschließlich im Pharmabereich gespart. Das AVWG schiebt den steigenden Verwaltungsausgaben der Kassen keinen Riegel vor. Den Apothekern hingegen werden Einkaufsvorteile rigoros gestrichen. Naturalrabatte sollen verboten werden - nicht nur bei RX. Für uns ein abstruses Ansinnen. Denn wer Wettbewerb forcieren will, und dies besonders bei der Selbstmedikation, darf das kleine Einmaleins der Marktwirtschaft nicht außer Kraft setzen. Einkaufsvorteile gehören zum kaufmännischen Handeln. Dies tragen wir der Regierung beharrlich vor.

 

Die große Koalition macht unsere Arbeit nicht einfacher. Der Bundesrat wird der schwarz-roten Regierung kaum die Gefolgschaft verweigern. Für die Arbeit der ABDA bedeutet dies einen Strategiewechsel. Wir werden im Vorfeld der politischen Weichenstellungen verstärkt auftreten. Wir liefern Politikern gute Argumente. Wir haben gute Verbündete. Unter anderem sind dies auch die Kassenärzte. Wenn es uns gemeinsam gelingt, die pharmakoökonomische Verantwortung zu tragen, kann sich die Regierung manche missliche Regelung sparen. Wir werden ihr unsere Vorschläge unterbreiten. Bald sehen wir, wie ernst die Politik die Eigenverantwortung der Heilberufler nimmt. Ich freue mich auf ein Jahr voller Bewegung. Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich schöne Feiertage und ein glückliches Jahr 2006

 

Ihr

Heinz-Günter Wolf

Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

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