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Alle Kandidaten werden Testregion

19.12.2005  11:42 Uhr

E-Gesundheitskarte

<typohead type="3">Alle Kandidaten werden Testregion

von Conny Becker, Berlin, und Daniel Rücker, Eschborn

 

Vergangenen Donnerstag begannen die Tests der elektronischen Gesundheitskarte, allerdings nur im Labor. Die künftigen Modellregionen sollen noch geheim gehalten werden. Doch die Bundesländer spielen nicht mit.

 

Während Dr. Klaus Theo Schröder, Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, von einem »wichtigen Meilenstein« im Projekt »elektronische Gesundheitskarte« sprach, waren die Journalisten in Berlin enttäuscht. Hatten sie doch auf die offizielle Verkündung der Testregionen gewartet, nachdem in den Medien bereits von einigen Testregionen berichtet worden war. Das Ministerium wollte darauf nicht weiter eingehen. Dies seien lediglich Spekulationen, so Schröder: »Es ist nicht zutreffend, dass die Testregionen bereits ausgewählt worden sind.« Die Entscheidung werde aber noch im Januar fallen. Die acht Testregionen sind Heilbronn, Ingolstadt, Wolfsburg, Flensburg, Bochum/Essen, Bremen, Trier und Löbau-Zittau.

 

Viele Länder wollen bei der Geheimniskrämerei des BMG nicht mehr mitmachen. Den Startschuss dazu gab das Sozialministerium in Baden-Württemberg. Es outete bereits vor der Pressekonferenz in Berlin Heilbronn als ausgewählte Modellregion. Am vergangenen Freitag erklärte das Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit von Rheinland-Pfalz, dass Trier Testregion für die bundesweite Erprobung sei. Am Montag folgte Sachsen.

 

Offensichtlich hat das Ministerium intern festgelegt, ass alle acht Bewerber auch zur Testregion werden. Auf Nachfrage der PZ bestätigte das rheinland-pfälzische Ministerium die Zahl. Somit würden alle Bewerber berücksichtigt. Das BMG nahm dazu keine Stellung und verwies auf Januar. Allerdings gibt es kaum noch einen Experten, der es für möglich hält, dass von den acht Testregionen noch mehrere ausgeschlossen werden. Interessanterweise begrüßte auch Staastsekretärin Marion Caspers-Merck die Entscheidung für Heilbronn, die nach Aussage ihres Ministeriums ja noch gar nicht gefallen war.

 

Offiziell verkündet wurde auf der Pressekonferenz der Gematik also nur der Start von Labortests. Diese sind notwendig, um in die 10.000er- und 100.000er-Tests zu gehen, die im kommenden Jahr beginnen sollen. Die Gematik überprüft nun, ob die elektronische Gesundheitskarte sowie die Kartenlesegeräte für Arzt- und Zahnarztpraxen, Apotheken und Krankenhäuser in der »Laborrealität« reibungslos funktionieren. Die einzelnen Komponenten und die Schnittstellen müssen geprüft werden, ebenso wie die Datensicherheit, sagte Dr. Andreas Köhler, Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Schließlich werden 80 Millionen Versicherte, rund 140.000 niedergelassene Ärzte, 77.000 Zahnärzte, mehr als 2000 Krankenhäuser, 22.000 Apotheken und mehr als 300 Krankenkassen künftig miteinander vernetzt.

 

IKK-Bundesvorsitzender Gernot Kiefer stellte klar, die Furcht vor dem »Gläsernen Patienten« sei unbegründet. Allerdings müsse sichergestellt sein, dass die Daten wirklich geschützt sind. Die Kosten, die den Krankenkassen mit der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte entstehen, veranschlagte er auf 1,5 bis 2 Milliarden Euro. Dies ist zwar etwas mehr als im Voraus angesetzt worden war. Die Aufwendungen würden jedoch nicht auf einen Schlag anfallen und seien somit kein Grund für Beitragssatzanstiege.

 

Die 10.000er-Tests werden laut Schröder im zweiten Quartal 2006 beginnen, wann die Gesundheitskarte schließlich bundesweit eingeführt wird, bleibt noch offen. Schröder: »Jedes Datum, dass man jetzt nennen würde, wäre Spekulation.« Und jede Angabe vor 2008/2009 auch Fiktion.

 

In den Region Löbau-Zittau soll der Test mit 10.000 Patienten im Juni 2006 beginnen. Vorher müssen die Versicherten der Krankenkassen AOK, IKK, DAK und TKK angeschrieben und für die Mitarbeit gewonnen werden. Arztpraxen und Apotheken werden unter anderem mit Kartenlesegeräten ausgestattet. In der Anfangsphase werden rund 20 Ärzte, 30 Apotheken und ein Krankenhaus beteiligt sein. In Trier sind es 45 Ärzte und zwei Krankenhäuser. Die Zahl der teilnehmenden Apotheken steht in vielen Regionen noch nicht fest. Es gilt aber als unwahrscheinlich, dass alle Apotheken bereits in der Testphase eingebunden werden.

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