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Cimicifuga racemosa

Einfluss auf den Knochenstoffwechsel

10.12.2014  10:11 Uhr

Von Elke Wolf, Frankfurt am Main / Möglicherweise profitieren Frauen, die wegen ihrer klimakterischen Beschwerden einen isopropanolischen Cimicifuga-racemosa-Extrakt einnehmen, parallel von dessen osteoprotektiven Effekten. Hinweise darauf liefern In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen sowie erste klinische Studien, die einen positiven Einfluss auf die Knochenstoffwechselparameter zeigen.

»Isopropanolischer Extrakt der Traubensilberkerze erhält im Tiermodell überwiegend die Knochendichte und ist hier zum Teil genauso potent wie Raloxifen und Estrogen«, informierte Privatdozentin Dr. Petra Stute vom Universitätsspital Bern auf einer Presseveranstaltung der Firma Schaper & Brümmer anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Menopausen Gesellschaft. 

 

Die Gynäkologin stellte eine aktuelle Untersuchung vor, in der die Effekte von isopropanolischem Cimicifuga-racemosa-Extrakt (iCR, Remifemin®) mit Estradiol E2 bei Ovariektomie-induzierter Osteoporose bei Ratten verglichen wurden. »Beide Behandlungen schützten signifikant vor Knochendichteverlust, erhielten die trabekuläre Struktur des Knochens und bewahrten die Knochenfestigkeit. Nach einer zwölfwöchigen Behandlung waren die osteoporotischen Effekte von Traubensilberkerze mit denen von Estradiol vergleichbar. »Beide Therapien sind jedoch nicht in der Lage, den Ausgangszustand wieder herzustellen«, konstatierte Stute.

 

Knochendichte signifikant erhöht

 

Auch im Humanmodell lässt sich dieser Zusatzeffekt darstellen. Osteoblasten, insgesamt zuständig für den Knochenaufbau, produzieren Substanzen, die die Osteoklasten-Aktivität erhöhen oder senken. So den RANK (Receptor for Activation of Nuklear Factor Kappa B)-Ligand, der für die Bildung und Aktivierung der Osteoklasten notwendig ist, und Osteoprotegerin (OPG), das die Effekte von RANKL aufheben kann. In humanen Osteoblasten-Kulturen ist iCR in der Lage, das OPG-RANKL-Verhältnis so zu beeinflussen, dass die Osteoklastenreifung und -aktivität und damit der Knochenabbau gehemmt wird, informierte Stute.

 

Erste klinische Daten scheinen die positiven Effekte am Knochen zu bestätigen. Stute stellte eine Untersuchung vor, bei der 82 postmenopausale Frauen über drei Monate entweder mit 40 mg Traubensilberkerzen-Extrakt oder Placebo behandelt wurden. Danach war die Ausscheidung von N-Telopeptiden, einem Marker für den Knochenabbau, im Urin in der Verumgruppe signifikant reduziert. Der Marker für den Knochenaufbau, die alkalische Phosphatase, war hingegen in der Verumgruppe signifikant erhöht.

 

Von 60 Patientinnen, die nach operiertem Endometrium-Karzinom unter klimakterischen Beschwerden litten, erhielt die Hälfte den Pflanzenextrakt. Deren Ergebnisse wurden mit denen einer unbehandelten Vergleichsgruppe verglichen. Studienstart war zehn bis elf Monate nach der Operation. Nach einem halben Jahr Therapie nahmen nicht nur die klimakterischen Beschwerden ab, sondern »sechs Monate Cimicifuga-racemosa-Extrakt steigerte signifikant die Knochendichte im Vergleich zur Baseline und zu Kontrollen«, informierte die Gynäkologin.

 

Weitere Studien erforderlich

 

Bei gesunden Frauen hat der Extrakt allerdings nach einem Jahr keinen additiven Effekt zu Sport auf die Knochendichte, verwies Stute auf weitere Untersuchungsergebnisse. Außerdem gab es bislang keine Studie zur primären oder sekundären Frakturprävention.

 

Die bisherigen Daten bezeichnete Stute als vielversprechend, die weitere klinische Studien von mehrjähriger Dauer rechtfertigen. Erst dann könne der Einfluss auf die Knochendichte und Frakturen objektiv beurteilt werden. Die Expertin empfahl Osteoporose-gefährdeten Frauen mit klimakterischen Beschwerden, Traubensilberkerzen-Extrakt als Add-on-Therapie einzunehmen. Das Phytopharmakon könne jedoch die Hormonersatztherapie nicht ersetzen. /

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