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Gentherapie

Wirksam gegen Leukämien

10.12.2013  15:48 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Ein Gentherapie-Verfahren gegen Leukämie haben US-amerikanische Forscher entwickelt: Durch eine Genmanipulation lassen sich T-Lymphozyten in Angreiferzellen verwandeln, die Krebszellen effizient und über Jahre beseitigen. Einige Patienten konnten dadurch in lang anhaltende Remission gebracht werden.

Aktuelle Ergebnisse stellten die Forscher um Stephen Grupp vom Children‘s Hospital in Philadelphia und David Porter von der University of Pennsylvania auf der Jahrestagung der American Society of Hematology in New Orleans vor. Insgesamt 22 Kinder mit akuter lymphatischer Leukämie (ALL), die nicht auf Standardtherapieverfahren ansprachen, wurden auf diese Weise bereits behandelt. 19 von ihnen befinden sich in kompletter Remission. Die erste Patientin, ein mittlerweile 8-jähriges Mädchen, ist bereits 20 Monate krebsfrei.

 

Auch fünf erwachsene ALL-Patienten haben das Verfahren bereits durchlaufen. Vier von ihnen befinden sich in Remission, einer von ihnen nach einer zusätzlichen Knochenmarkstransplantation. Bei einem Patient trat nach drei Monaten ein Rezidiv auf, er wies keine genmanipulierten T-Zellen mehr im Blut auf. Auch bei 32 erwachsenen Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) wurde das Verfahren angewendet. 15 von ihnen sprachen auf die Therapie an, sieben kamen in komplette Remission.

 

Im ersten Schritt des Verfahrens werden den Patienten mittels Apherese, eine Art Blutwäsche, T-Lymphozyten aus dem Blut entfernt. Diesen wird anschließend mithilfe eines Lentivirus als Vektor ein Gen eingeschleust, das für ein Antigen-ähnliches Protein – den chimären Antigen-Rezeptor (CAR) – kodiert. Dieser befindet sich auf den Oberflächen von T-Zellen und bindet an CD19-Strukturen auf kanzerösen B-Zellen, die sowohl bei ALL als auch bei CLL vorkommen. Die so veränderten T-Zellen werden dem Patienten wieder infundiert und vermehren sich im Körper erheblich. Aus einer einzigen manipulierten T-Zelle könnten 10 000 dieser Jäger-Zellen entstehen, die die Leukämiezellen beseitigen, schätzen die Forscher. Diese Zellen seien über Jahre aktiv, wie die Untersuchungen zeigen.

 

Da die Zellen vom Patienten selbst stammen, rufen sie keine Abstoßungsreaktionen hervor. Dennoch treten Nebenwirkungen auf: Alle Patienten entwickelten ein Zytokin-Freisetzungs-Syndrom, das durch die massive Freisetzung von Zytokinen durch die Immunzellen zustande kommt, berichten die Forscher. Es ist durch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen und Schwindel gekennzeichnet, kann aber auch zu Atemstörungen und Blutdruckabfall führen. Diese Nebenwirkungen seien in schweren Fällen mit immunsuppressiven Medikamenten in den Griff zu bekommen. Die Forscher planen weitere Multicenter-Studien mit pädiatrischen und erwachsenen Patienten. /

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