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Boston-Patienten

Doch keine Heilung von HIV-Infektion

10.12.2013  15:48 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Zwei HIV-infizierte Patienten, die nach einer Knochenmarktransplantation über Monate als virusfrei galten, haben einen Rückschlag erlebt: Die Infektion besteht bei beiden weiter, wie Mediziner nun auf einem Experten-Meeting in Miami, Florida, berichteten.

 

Die beiden US-Amerikaner, die als »Boston-Patienten« bekannt wurden, hatten im Sommer dieses Jahres für Aufregung gesorgt, als die behandelnden Mediziner ihre Krankengeschichte der Öffentlichkeit vorstellten. Auf der Welt-Aids-Konferenz in Kuala Lumpur berichteten Dr. Timothy Henrich und Dr. Daniel Kuritzkes vom Brigham and Women’s Hospital in Boston, dass die beiden Patienten nach langjähriger HIV-Infektion eine hämatopoetische Stammzelltransplantation gegen ihre Krebserkrankung erhalten hatten. Danach war über Monate trotz Absetzen der antiretroviralen Therapie kein HI-Virus mehr im Blut nachweisbar gewesen, wie die Mediziner im Fachjournal »The Lancet Infectious Diseases« schrieben (doi: 10.1016/S1473-3099(13)70158-0). Sie hielten es aber für verfrüht, von einer Heilung zu sprechen.

 

Diese Vorsicht war berechtigt, wie sich nun zeigte. Bei einem Patienten hielt die Virusfreiheit nur zwölf Wochen an, bei dem anderen 32 Wochen. Beide hätten ihre antiretrovirale Therapie wieder begonnen und seien in guter gesundheitlicher Verfassung, berichtet Henrich. Die Verläufe zeigten, dass die Viren sich in ihrem Reservoir »tiefer und ausdauernder« halten könnten, als bislang angenommen. Als kurative Therapie kam dieser Ansatz ohnehin nicht infrage, da eine hämatopoetische Stammzelltransplantation einen starken Eingriff mit erheblichen Risiken darstellt.

 

Der erste HIV-Patient, der mit einer Stammzelltransplantation behandelt wurde, der sogenannte Berliner Patient, ist aber weiterhin virusfrei. Der HIV-positive Timothy Ray Brown hatte wegen einer Leukämie an der Berliner Charité im Jahr 2007 nach einer aggressiven Chemotherapie eine Stammzelltransplantation erhalten. Dabei hatte der behandelnde Hämatologe Gero Hütter einen Stammzellspender ausgesucht, der eine spezielle Mutation aufwies, die die T-Zellen resistent gegen HI-Viren machen. Diese Mutation wiesen die Stammzellspender der Boston-Patienten nicht auf. /

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