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RNA-Interferenz gegen Hepatitis C

08.12.2009  14:46 Uhr

Von Christina Hohmann / Ein neuer Therapieansatz, der ein für die Virusreplikation wichtiges Gen ausschaltet, konnte bei Schimpansen die Viruslast deutlich senken und eine chronische Hepatitis C heilen.

 

Das Gene-Silencing-Prinzip beruht darauf, dass sich komplementäre Nukleotidstränge zu Doppelsträngen zusammenlagern. Dies kann therapeutisch genutzt werden, indem ein Nukleotidstrang entwickelt wird, der komplementär zur Ziel-messengerRNA ist, sich an diese anlagert und diese »ausschaltet«. Die dänische biopharmazeutische Firma Santaris Pharma A/S hat ein synthetisches Oligonukleotid hergestellt, das sich gegen den Transkriptionsfaktor miR-122 richtet. Diese in Leberzellen exprimierte microRNA ist ein Transkriptionsfaktor, dessen eigentliche Funktion in der Zelle nicht vollständig bekannt ist.

 

Frühere Untersuchungen hatten allerdings gezeigt, dass das Hepatitis-C-Virus die microRNA zur Vermehrung benötigt. Ihr Ausschalten sollte daher die Replikation des Virus verhindern, was sich in Zellkulturuntersuchungen bestätigen ließ. Ob dies auch bei Primaten funktioniert, untersuchten nun Forscher um Robert Lanford von der Southwest Foundation for Biomedical Research in Texas. Sie behandelten vier Schimpansen mit chronischer Hepatitis C mit dem Wirkstoff SPC3649. Die Therapie senkte die Viruslast um das 350-Fache und führte auch zu einer deutlichen Verbesserung der Leberschäden, wie die Untersuchung von Biopsien zeigte, berichten die Forscher im Fachjournal »Science« (Doi: 10.1126/science.1178178). Ein Hinweis auf Resistenzbildung wurde auch nach mehrmonatiger Therapie nicht gefunden. Eine Resistenzbildung ist zudem unwahrscheinlich, da sich der Wirkstoff SPC3649 gegen ein Wirtsmolekül und nicht gegen eine virale Struktur richtet.

 

Der Ansatz wird bereits in einer Phase-I-Studie bei gesunden Freiwilligen getestet. Inwieweit das Ausschalten eines humanen Transkriptionsfaktors zu Nebenwirkungen führt, wird sich in den klinischen Untersuchungen zeigen. /

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