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DNA wird auch rückwärts abgelesen

09.12.2008  11:12 Uhr

<typohead type="3">DNA wird auch rückwärts abgelesen

Von Christina Hohmann

 

Das Enzym RNA-Polymerase liest DNA zum Teil auch in die entgegengesetzte Richtung ab. Welche Funktion die auf diese Weise entstehenden antisense-RNA-Moleküle haben, ist bislang noch unklar.

 

Lange galten RNA-Moleküle nur als Informationsübermittler zwischen DNA und Proteinen. Doch dann entdeckten Forscher, dass die Moleküle sehr viel mehr können, unter anderem regulieren sie auch die Expression von Genen. Jetzt haben US-amerikanische Forscher eine überraschende Entdeckung gemacht: Um den Promoter, den Startpunkt der Transkription, liegen viele RNA-Moleküle verteilt, die zum Teil eine falsche Orientierung haben. Bisher galt die Transkription als ein gerichteter Prozess, bei dem die RNA-Polymerase an einem Punkt ansetzt und in eine vorgegebene Richtung abliest. Phillip Sharp und seine Kollegen vom Massachusetts Institute of Technology haben nun festgestellt, dass es zwei Varianten der Kopiermaschine gibt, die am selben Punkt beginnen, aber dann in unterschiedliche Richtungen ablesen. Dies berichten sie im Fachjournal »Science« (Doi: 10.1126/science1162253).

 

Zu dem selben Ergebnis kam auch eine zweite unabhängige Forschergruppe. John Lis und seine Kollegen von der Cornell University fanden RNA-Polymerasen sowohl oberhalb (upstream) als auch unterhalb (downstream) vom Promoter auf der DNA sitzen, die darauf warteten, aktiviert zu werden (»Science«, Doi: 10.1126/science1162228). Die Forscher gehen davon aus, dass es sich um zwei verschiedene RNA-Polymerasen handelt. Welche Funktion die RNA-Moleküle besitzen, die beim Rückwärtslesen entstehen, ist bislang unklar. Für Proteine codieren sie anscheinend nicht. Die einfachste Antwort wäre, dass es sich dabei um Fehler handelt. Die MIT-Forscher um Sharp haben eine andere Hypothese. Sie stellten fest, dass die Gene, bei denen sich viele kurze RNAs um den Promoter herum befanden, besonders aktiv waren. Die Forscher vermuten daher, dass die RNAs die DNA-Stränge offenhalten, um die Transkription zu erleichtern. Sharp und seine Kollegen wollen nun in weiteren Experimenten die Funktion der Promoter-assoziierten RNAs untersuchen.

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