Pharmazeutische Zeitung online
Demenzfreundliche Apotheke

Vermittler ins Netzwerk der Hilfe

30.11.2016  09:53 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler, München / Ist das Apothekenteam auf demenzkranke Patienten nicht vorbereitet, können schwierige Situationen entstehen. Zwei gleichnamige Projekte in Österreich und in Deutschland bieten Schulungen an und wollen Apotheken ins Netzwerk der Hilfe einbinden.

Demenzkranke Menschen und pflegende Angehörige sind häufig stark belastet und auch überfordert im Alltag. Gleichzeitig wagt das Apothekenteam oft nicht, die Situation anzusprechen. »Uns wird eine doppelte Hilflosigkeit geschildert«, berichtete Petra Plunger von der Alpen-Adria-Universität, ­Klagenfurt/Graz/Wien, bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Pharmazie in München. Hier stellte die Apothekerin ein wissenschaftlich begleitetes Projekt in Wien und Niederösterreich vor.

Lebensqualität fördern

 

Da Demenz meist nur als medizinisches Problem gesehen werde, wurde im Gemeinschaftsprojekt »Demenzfreundliche Apotheke« bewusst der Blick erweitert. Ziel war es, Apotheken in die Beratung und Betreuung von Menschen mit Demenz und pflegenden Angehörigen einzubinden und Lebensqualität zu fördern. »Zudem interessierte uns, wie sich die Apotheke als I­nstitution entwickeln muss, um ­ihrer Aufgabe besser gerecht zu werden, und wie sie sich in der Kommune einbinden kann.«

 

18 Apotheken nahmen an dem ­Pilotprojekt teil, das vom Institut für Palliative Care und Organisationsethik, der Selbsthilfegruppe Alzheimer Austria und der Österreichischen Apothekerkammer getragen wurde. In speziellen Workshops ging es um Fachwissen zu Arzneimitteln, Betreuungs- und Versorgungsangebote und gute Vernetzung. »Nötig sind auch empathische Kommunikation und Aufmerksamkeit für soziale Belange und Benachteiligung«, berichtete Plunger. In ­Österreich sei Demenz häufig noch stark tabuisiert.

 

Die Apotheken boten zum Beispiel öffentliche Vortragsreihen zum Leben mit Demenz und zur Selbsthilfe an, ­organisierten einen betreuten Infotisch oder eine Beratungsecke in der Apotheke und gestalteten Schaufenster zum Thema Demenz. Weitere Initiativen waren die Gmündner Demenztage und die Gründung eines Stammtischs für betreuende Angehörige.

 

Nach Abschluss der Pilotphase wird die Aktion in Salzburg weitergeführt. Zudem wurde ein Netzwerk demenzfreundliche Apotheke gegründet. Eine Honorierung der Leistung in der Apotheke sei nicht vorgesehen, so Plunger.

 

Auch das namensgleiche Projekt in Augsburg, das von Apothekern und der Alzheimer Gesellschaft Augsburg (AGA) getragen wird, fokussiert auf Betroffene und betreuende Angehörige. »Viele Angehörige sind so sehr eingebunden in die Pflege, dass sie keine Zeit haben, sich zu informieren, schon gar nicht über Entlastungsmöglichkeiten«, erklärte der AGA-Vorsitzende Apotheker Jens Schneider. Die Apotheken könnten als Vermittler in das Netzwerk der Hilfe wirken.

Jetzt bewerben

Deutscher Apotheken-Award 2017: Die Preise werden in den Kategorien: »Gesunde Lebensführung«; »Moderne Apotheke« sowie «Soziales Engagement« verliehen und sind mit jeweils 2000 Euro dotiert.

 

Einsendeschluss für Bewerbungen: 7. Januar 2017. Infos unter:

 www.deutscher-apotheken-award.de

»Derzeit sind 51 Apotheken im Großraum Augsburg geschult«, berichtete Michael Brüch, Sprecher des Projekts. Sie seien an einem speziellen Logo erkennbar. Es gehe darum, Patienten oder Angehörige in der Apotheke anzusprechen, ihnen Info-Material der AGA oder den speziell konzipierten Apothekenflyer mitzugeben. Auf Wunsch könnten sie direkt den Kontakt zur AGA oder einer Beratungsstelle herstellen.

 

Das Augsburger Projekt »Demenzfreundliche Apotheke« erhielt 2015 den Deutschen Apotheken-Award in der Kategorie »Soziales Engagement – Kooperation Selbsthilfe und Apotheke«. Für Schneider hat es auch politische Bedeutung: »Es wird zunehmend erkannt, dass die Apotheke im kommunalen Umfeld ein wichtiger Partner in der Betreuung älterer Menschen ist. Sie wird verstärkt als sozialer Ansprechpartner im Quartier wahrgenommen.« /

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